Schießen:Das richtige Händchen

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Boneva ersetzt Zlatic und führt Pistolenschützen der HSG München zum Sieg

Von Julian Ignatowitsch, München

Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann sind Entscheidungen gefragt. Detlef Polter, Trainer der HSG München, hat entschieden. Er hat entschieden, seinen Star auszutauschen. Der Serbe Andrija Zlatic fehlte beim Bundesliga-Heimkampf der Münchner Luftpistolenschützen am Wochenende an der Zielstattstraße in der Aufstellung der Münchner. Und plötzlich siegte die HSG nach drei Niederlagen in Serie und erzielte überhaupt die ersten beiden Saisonerfolge. Gegen Willmandingen (3:2) und Weil am Rhein (4:1) schossen sich die Münchner zurück in den Kampf um die Endrunde. Und ihre eigentliche Nummer eins, ohne dass diese aktiv beteiligt gewesen wäre, ins Abseits.

"Man braucht sich nur seine Ergebnisse aus den Wettkämpfen anschauen, dann weiß man, wieso er nicht dabei war", begründet Polter die Nichtberücksichtigung des Europameisters. Zlatic ist seit vergangener Saison eigentlich das Aushängeschild bei der HSG in der Disziplin Luftpistole, der Olympia-Bronzemedaillengewinner von London reist für die Wettbewerbe eigens aus seiner Heimat an. Doch in dieser Saison stand er bisher völlig neben sich. 376, 379 und wieder 376 Punkte - so lautet die absolut indiskutable Bilanz von Zlatic. Bei der HSG schießen die meisten Zweitligaschützen einen besseren Schnitt. So durfte am Wochenende tatsächlich die Bulgarin Antoaneta Boneva aus der zweiten Mannschaft ran und präsentierte sich "bravourös", wie Polter lobte. Mit 380 und 382 Punkten schoss Boneva auf Anhieb besser als Zlatic, gewann ihre beiden Einzelduelle und führte München damit jeweils zum Sieg. "Sie hat bereits beim Heimkampf der zweiten Mannschaft eine souveräne Leistung abgeliefert und gezeigt, dass sie sich am Stand wohlfühlt", erläutert Polter den Wechsel. Neben Boneva ragte Benjamin Munkhart mit zwei Siegen und guten Schussbildern (382 und 380 Punkte) heraus.

Die HSG konnte damit das vorzeitige Aus im Kampf um die Finalrunde abwenden, muss aber die ausstehenden zwei Wettkämpfe im Januar gegen Ötlingen und Fürth gewinnen, um sich doch noch zu qualifizieren. An der Aufstellung soll sich im neuen Jahr nichts ändern. Wieso auch? Trainer Polter hat, Stand jetzt, genau richtig entschieden.

© SZ vom 23.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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