Rudern:Premiere auf dem Baldeneysee

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Freude bei der Siegerehrung (von links): Clara Oberdorfer, Lisa Weber, Luisa Gathmann und Leni Rabl. (Foto: oh)

Die Münchner Ruder-Juniorinnen Leni Rabl und Lisa Weber holen Gold bei der Europameisterschaft in Essen.

Von Sebastian Winter, München

Ruderer lieben ein laues Lüftchen, und ohne Regen können sie bei Wettkämpfen auch gut leben. Insofern waren die Bedingungen nahezu perfekt am vergangenen Wochenende auf dem Essener Baldeneysee: kein Regen, leichter Schiebewind, beste Voraussetzungen für die Junioren-Europameisterschaft der Ruderer. 570 Talente aus 35 Nationen bedeuteten zugleich einen neuen Teilnehmerrekord bei der EM auf dem größten der sechs Ruhrstauseen. Die einzigen beiden bayerischen Talente im Teilnehmerfeld nutzten die guten Bedingungen - und erreichten dabei mal schnell den größten Erfolg überhaupt für ihren Klub, die Rudergesellschaft München 1972 (RGM 72), im Juniorenbereich. Leni Rabl und Lisa Weber, beide 17, wurden im Vierer ohne Steuermann mit Clara Oberdorfer (Ulm) und Luisa Gathmann (Rheinfelden) Europameister, vor Dänemark und Italien. Bislang hatte die RGM 72 überhaupt noch nicht an einer Junioren-EM teilgenommen. "Das ist die neue Krönung unserer erfolgreichen Jugendarbeit", sagte der Klub-Vorsitzende Willi Bock.

Die Dachauerin Rabl und die Odelzhauserin Weber, die beide das Ignaz-Taschner-Gymnasium in Dachau besuchen und seit der fünfte Klasse rudern, sind erst in diesem Jahr in den Riemenbereich eingestiegen, wo sie anders als beim Skull nur ein Ruder in der Hand halten. Sie verstehen sich sehr gut mit ihren beiden Teamkolleginnen, trainiert hat das Quartett für die EM am Stützpunkt Süd in Breisach. Dass sie jetzt den Europameister-Titel gewonnen haben, "ist ein phänomenaler Erfolg", sagte ihre Münchner Trainerin Inga Rose. Zumal sie sich erst vor zwei Wochen bei der Internationalen Junioren-Regatta in Oberschleißheim für die kontinentalen Titelkämpfe qualifiziert hatten.

In Essen kamen sie erst nach einem äußert engen Vorlauf, in dem sie ihren Vorsprung nur um Zentimeter vor den schon da starken Däninnen verteidigen konnten, ins Finale. Im Endlauf der sechs besten Mannschaften setzten sie sich bald an die Spitze, wehrten die Angriffe aus Italien und Dänemark ab und vergrößerten ihren Abstand kurz vor dem Ziel. Bereits am übernächsten Wochenende steht die nächste Regatta für Rabl und Weber in Hamburg an, Ende Juni dann die deutsche Meisterschaft - und im weiteren Verlauf des Sommers die Junioren-WM - falls sie sich dafür qualifizieren.

© SZ vom 21.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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