Leichtathletik:Ziel erreicht

Die Münchnerin Christina Hering wird Zehnte beim Istaf in Berlin - über eine ungewohnte Distanz. Erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere probierte sich die elfmalige deutsche 800-Meter-Meisterin über 1500 Meter. Ihr erster Versuch lag zehn Jahre zurück.

Von Andreas Liebmann, München

Es ist das älteste Leichtathletik-Meeting der Welt, zwölf Weltmeister waren angekündigt. Da war es beinahe folgerichtig, dass Christina Hering sich etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte für ihren Auftritt am Sonntag beim Istaf in Berlin: Auf der großen Bühne des Olympiastadions probierte sich die 25-jährige Münchnerin von der LG Stadtwerke über 1500 Meter - erst zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn. Ihr erster und bislang einziger Versuch über diese Distanz fand vor mehr als zehn Jahren beim Münchner Pfingstmeeting statt, Hering wurde in 5:03,94 Minuten Dritte - der Altersklasse Jugend B, wohlgemerkt. Es war also nicht wirklich überraschend, dass Hering, inzwischen elf Mal deutsche Meisterin über 800 Meter, am Sonntag nicht zu den Favoritinnen zählte in einem Feld, dem, angeführt von der Weltjahresbesten Laura Muir aus Großbritannien, der Polin Sofia Ennaoui sowie Shannon Rowbury und Jessica Hull aus dem inzwischen aufgelösten Nike Oregon Project, eine Zeit von unter vier Minuten zuzutrauen war. Ungleich wahrscheinlicher war, dass ihr eine neue persönliche Bestzeit gelingen würde. Am Ende war Hering Zehnte. Obwohl sie bei 700 Metern die Runde als 16. und Letzte beendete, blieb sie soweit dran, dass sie (auch weil sie den Rest des Feldes mit ihrer Körpergröße überragte) beste Sicht behielt auf die Schottin Laura Muir und deren Weltjahresbestleistung von 3:57,40 Minuten. Hering erreichte ihr Ziel, unter 4:15 Minuten zu bleiben. Sie brauchte 4:08,30 Minuten.

© SZ vom 14.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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