Leichtathletik:Drei Münchner in Berlin

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Christina Hering, Johannes Trefz und Tobias Potye von der LG Stadtwerke München treten bei der Europameisterschaft in Berlin an.

Von Andreas Liebmann, München

Nicht jede Leichtathletik-Veranstaltung vermag Stadien zu füllen, deshalb kennen Sportler wie der Münchner Hochspringer Tobias Potye sehr genau dieses Gefühl, mit sich und der eigenen Leistung weitgehend alleine zu sein. Umso mehr freut er sich auf die kommenden Tage. Seit diesem Montag läuft die Europameisterschaft in Berlin, und Potye erklärt seine Vorfreude auch mit dem Athletics World Cup, an dem er vor drei Wochen teilnahm. "Ich durfte kürzlich in London bereits erleben, wie es ist, wenn ein ganzes Stadion seine Athleten anfeuert", sagt er. Nun will er erfahren, wie es wohl ist, wenn das Publikum vor allem ihn anfeuert.

Potye, 23, ist einer von drei Sportlern der LG Stadtwerke München, die es nach Berlin geschafft haben, mit konstant überzeugenden Auftritten und einer Jahresbestleistung von 2,27 Meter. In den vergangenen Jahren war er oft durch Verletzungen in der Vorbereitung zurückgefallen, das Jahr der wichtigen Heim-EM lief bislang reibungslos. Potye war schon Europameister, 2013 in der Altersklasse U20. Nun startet er in die erste internationale Meisterschaft bei den Erwachsenen und ist davon überzeugt, dass ihn der Heimvorteil "beflügeln" kann. Die Hochsprung-Qualifikation beginnt am Donnerstag um 19.30 Uhr, das Finale steht am Samstagabend an.

Die anderen beiden Münchner, Christina Hering, 23, und Johannes Trefz, 26, greifen bereits an diesem Dienstag ein. Für die viermalige deutsche Meisterin über 800 Meter ist es die zweite EM nach 2016, ihr Vorlauf um den Halbfinaleinzug beginnt um 11.05 Uhr. Auch Trefz war über 400 Meter zuletzt dreimal in Serie deutscher Meister und stand wie Hering im EM-Halbfinale 2016 in Amsterdam, sein Vorlauf in Berlin ist an diesem Dienstag um 10.35 Uhr angesetzt. Trefz soll auch in der 4×400-Meter-Staffel antreten, die am Freitagmittag ins Geschehen eingreift.

Einen Vorgeschmack auf beflügelnde Großveranstaltungen vor eigenem Publikum hat am Sonntag die Münchner Speerwerferin Elisabeth Hafenrichter bekommen. Die 18-Jährige trat in Berlin bei einem U-20-Länderkampf gegen Großbritannien und Frankreich an. Schon vor fünf Monaten in Nantes hatte sie Deutschland bei einem Ländervergleich vertreten dürfen, vor einer Woche gewann sie dann Silber bei den deutschen U-20-Meisterschaften - und nun holte sie einen von vier Siegen für den Deutschen Leichtathletik-Verband. Mit einem Wurf auf 50,64 Meter ließ sie der Konkurrenz keine Chance ließ und übertraf ihre bisherige Bestweite um fast drei Meter.

© SZ vom 07.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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