Hockey:Sechs Punkte und ein Spektakel

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Sebastian Kirschbaum (rechts) hat mit seinem zweiten Treffer dem MSC immerhin das Remis gerettet. (Foto: Alexander Keppler/Imago)

Die Bundesliga-Männer des Münchner SC verspielen eine Drei-Tore-Führung in Ludwigsburg und holen ein Remis. Die Frauen gewinnen in Rüsselsheim.

Von Katrin Freiburghaus, München

Die Hockey-Frauen vom Münchner Sportclub zündeten am zweiten Advent keine Kerzen an, denn offene Feuer in Kraftfahrzeugen sind keine gute Idee. Und dort brachten sie nach dem Bundesliga-Doppelspieltag eine ganze Weile zu, im dichten Schneetreiben. "Wir haben uns schon gedacht, dass das eine spannende Rückfahrt wird", sagte Trainer André Schriever. Die Laune war dafür bestens, denn sein Team fuhr nach dem 4:2 (1:2) in Rüsselsheim und dem 4:3 (2:2) beim TSV Mannheim mit maximaler Punkteausbeute zurück nach Hause.

In Rüsselsheim kippte Schriever seine Taktik nach einem 0:2-Rückstand. "Wir wollten eigentlich über die Zweikämpfe kommen, waren aber nicht griffig genug", sagte er, "deshalb haben wir das verworfen und Rüsselsheim den Spielaufbau überlassen." Die Maßnahme funktionierte. Lara Dodd traf per Siebenmeter zum 1:2 (21.), anschließend entnervte der MSC die Gastgeberinnen, "indem wir uns aufs Kontern verlegt, also im Prinzip deren Spiel gespielt haben", wie Schriever zusammenfasste. Die Tore für den MSC erzielten Alexandra Sandner (45.), Lotte Kanz (54.) und Michelle Strobel (60.).

In Mannheim lag der MSC zunächst 2:0 in Führung, dann 2:3 in Rückstand. Das Team ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und gewann letztlich verdient. Mit neun Punkten aus drei Spielen liegt die neu zusammengewürfelte Hallenmannschaft nun nicht im unteren Mittelfeld, sondern auf Platz zwei hinter dem Mannheimer HC. Schriever passte die Zielsetzung für die Saison deshalb behutsam an.

Vier Punkte aus drei Spielen: Die MSC-Männer sollten vor Weihnachten noch einmal siegen

"Wenn man mit drei Siegen startet, wäre es lächerlich zu sagen, wir wollen Fünfter werden", sagte er, "dann will man schon Zweiter bleiben." Am kommenden Doppel-Wochenende liege der Fokus deshalb klar auf der Partie beim Tabellenletzten Frankfurt. Alles, was sein Team vom Mannheimer HC mitnehme, seien "Bonuspunkte".

Die Männer des MSC sind am kommenden Wochenende gleich bei beiden Mannheimer Teams gefordert und müssen dort in jedem Fall noch einmal punkten. Denn am vergangenen Samstag reichte es in Ludwigsburg trotz zwischenzeitlicher Drei-Tore-Führung lediglich zu einem 6:6 (4:2). "Das war ein Spektakel und Werbung für den Hockeysport", lobte MSC-Trainer Patrick Fritsche Partie und Kulisse. Allerdings wäre es ihm lieber gewesen, sein Team hätte sich von der Atmosphäre nicht anstecken lassen, als die Gastgeber zur Aufholjagd ansetzten. 5:2 stand es nach Toren von Maternus Burgmer (13., 14., 23.), Sebastian Kirschbaum (30.) und Michael Rostek (35.); elf Minuten später lag Ludwigsburg 6:5 vorne. Erneut Kirschbaum (48.) sicherte das für beide Seiten verdiente Unentschieden. Trotzdem kündigte Fritsche an, es werde in der kommenden Woche viel geredet werden, "damit wir solche Phasen künftig besser überstehen".

Der MSC hat nun aus drei Spielen vier Punkte auf dem Konto, sieben sollten es nach dem kommenden Wochenende sein, fordert Fritsche. Gegen welchen Mannheimer Klub sein Team die fehlenden drei holt, ist ihm egal, "es geht darum, sie zu bekommen". Denn weit weg vom Abstiegsplatz fährt man nicht nur besser gelaunt Auto, es feiert sich auch schöner Weihnachten.

© SZ vom 11.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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