Hockey:Punktlos im Keller

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"Uns fehlen die letzten 15 Prozent Torhunger": MSC-Mittelfeldmann Max Stephan spielt gut, aber glücklos. (Foto: Catherina Hess)

MSC-Hockeymänner scheitern an Mannheim und Frankenthal

Von Carolin Ranz, München

Das Fazit des dritten Spielwochenendes der Hallenhockey-Bundesliga haben sich die Männer des Münchner SC anders vorgestellt. Gegen Frankenthal oder Mannheim sollten endlich die ersten Punkte, wenn nicht gar ein Sieg her. Stattdessen ist das Team von Stefan Kermas erneut auf Erklärungssuche. Schon wieder hat der MSC auf Augenhöhe mitgespielt, schon wieder konnte er das nicht in Punkte ummünzen. Enttäuschend sei das Wochenende daher verlaufen, sagte Stefan Kermas. "Aber kein Grund zur Tragik, kein Grund zur Trauer", findet der Trainer. Das System funktioniere ja gut, und am kommenden Wochenende hat der MSC zum Ende der Hinrunde die Chance, mit zwei Heimspielen die ersten Punkte zu erzielen.

Dazu muss sich allerdings die Torausbeute verbessern. Vor allem an Abgeklärtheit im Abschluss mangelt es den Münchnern bislang. "Uns fehlen noch die letzten 15 Prozent Torhunger", sagt Kapitän Felix Greffenius. Bezeichnend dafür ist die Liste der Torschützen. Die Stürmer Alexander Inderthal, Moritz Rünzi und Florian Michel haben bislang jeweils nur einen Treffer erzielt. Der erfolgreichste Torschütze des MSC ist Greffenius, der Abwehrchef. Er steht schon bei fünf Treffern, die er jedoch allesamt aus Standardsituationen erzielte, vier davon mit Siebenmetern.

Am Samstag gegen Frankenthal gelangen den Münchnern lediglich zwei Treffer, keiner aus dem Spiel heraus. Nach dem 0:1 glich Rünzi nach einer Strafecke zunächst aus, Greffenius erhöhte kurz nach der Pause per Siebenmeter auf 2:1. Zu mehr Toren reichte es nicht. Die Folge: Obwohl der MSC den Gästen die meiste Zeit überlegen war, wurde das Spiel mit 2:3 verloren. Chancen auf das vorentscheidende 3:1 gab es zur Genüge, einmal krachte ein Schuss an den Pfosten, darüber hinaus wurde sogar ein Siebenmeter beim Stand von 2:2 vergeben. Das laut Kermas "gut geführte Spiel" gab sein Team im Gegenzug 40 Sekunden vor Schluss aus der Hand, weil Frankenthal einen MSC-Ballverlust zum 2:3-Endstand verwertete. "Das war total ärgerlich", resümierte Kermas.

Auch am Sonntag beim TSV Mannheim gelang dem MSC kein Punktgewinn, "selbst wenn wir es aufgrund der guten letzten fünf Minuten hätten erreichen können", fand Kermas. Zwar lag München fast über die gesamte Partie hinten, kämpfte sich aber mit Toren von Fabian Humpfer und Greffenius immer wieder zurück, verkürzte durch Florian Michel in der letzten Minute sogar noch auf 4:5. Der Ausgleich gelang aber nicht mehr. "Der letzte Touch zum Sieg hat gefehlt", sagte Greffenius.

Dennoch geht es in der Liga weiterhin sehr eng zu, was sich in der Tabelle widerspiegelt. "Wir sehen, dass wir in jedem Spiel punkten können", so Kermas. Auf der anderen Seite ist fast jede Partie ein Schlüsselspiel, von denen die Münchner bislang jedes verloren haben. Einen Grund, das System zu verändern, seien die Begegnungen aber nicht. Die Defensive steht gut und lässt nicht viele Tore zu. "Auch mannschaftlich spielen wir wirklich gut zusammen, Raum- und Manndeckung funktionieren", erklärt der Kapitän. "Das Thema, das wir behandeln müssen, ist die Offensivquote", ergänzt Trainer Kermas.

Dass der Druck am kommenden Wochenende gegen Frankfurt und Nürnberg hoch ist, weiß Kermas, sieht aber keinen Anlass, dies zu dramatisieren: "Wir bleiben auf der Handlungsebene", gibt der Coach vor. Die Spieler sehen das anders, sie spüren die mentale Belastung, wie Spielführer Greffenius meint: "Am Samstag gegen Frankfurt ist der Druck enorm hoch." Denn momentan liegt Frankfurt nur einen Punkt vor dem Tabellenletzten München, verliert der MSC auch gegen die Hessen, fehlen schon vier Punkte zum Nicht-Abstiegsplatz. "Aber zum Glück liegen uns solche Spiele meistens", fügt Greffenius optimistisch an. Er hofft, dass die Stürmer das genauso sehen.

© SZ vom 15.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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