Hockey:Erstklassige Aussichten

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„Ich hoffe, ihr habt die Nacht ohne große Verletzungen überstanden:“ Die TuS-Männer (in weiß) waren nach ihrem Abschlusssieg in Partylaune. (Foto: Eddie Uiterwijk/oh)

Obermenzings Männer feiern den Aufstieg in die zweite Hallen-Bundesliga. Auch im Feld sieht es gut für sie aus.

Von Sebastian Winter, München

Am Samstagabend verlagerte sich die Party, die die Hockeyspieler des TuS Obermenzing zuvor in ihrer Grandlhalle gefeiert hatten, ins neue Klubhaus des örtlichen Tennisvereins. Dort stießen die TuS-Spieler bis in die frühen Morgenstunden auf ihren Zweitliga-Aufstieg an - den ersten überhaupt für Obermenzings Hockeymänner. Kapitän Carl Eggert bedankte sich bei der Mannschaft, bei ihrem Trainer Michael Rössner, bei den Betreuern und den Fans. Und er verabschiedete auch vier Spieler: Lucas Brunner (Auslandssemester), Markus Rostek (Pause), Christian Leberl (beruflich nach Ingolstadt) und Jannick Rowedder (zurück nach Hamburg) werden das im kommenden Herbst startende Zweitliga-Abenteuer mit Obermenzings Männern nicht mitmachen.

Die für die Münchner bedeutungslose letzte Partie der Hallensaison bot ein würdiges und überraschend unterhaltsames Finale der so erfolgreichen Saison, in der sie ihren Aufstieg bereits vor zwei Wochen fixiert hatten. Der Tabellenletzte Dürkheim war von der Kulisse in der vollen Grandlhalle so beeindruckt, dass er nach sieben Minuten bereits 0:2 zurücklag - Maxi Angermair und Leon Reuter hatten getroffen. Zwei Minuten später mussten die Münchner den Anschlusstreffer hinnehmen, bauten ihre Führung aber später durch Christian Leberl zum 3:1 aus (23.).

Dass dieser Pausenstand keineswegs beruhigend war, zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff, als Dürkheim binnen sechs Minuten mit drei Treffern das Spiel zum 4:3 drehte. Lucas Brunner glich kurz danach wiederum für Obermenzing aus. Dürkheim, das sich mit einem Sieg unbedingt noch eine allerletzte Chance auf die Abstiegsrelegation erhalten wollte, wechselte kurz vor Schluss für seinen Torwart einen sechsten Feldspieler ein, holte in der letzten Minute einen Siebenmeter heraus, weil TuS-Kapitän Eggert den Ball auf der Torlinie mit dem Körper gestoppt hatte. Den Strafschuss setzten die Gäste allerdings an die Latte - und im direkten Gegenzug verwandelte Lucas Brunner ein paar Sekunden vor der Schlusssirene den von Eggert eingeleiteten Konter zum Sieg.

Die Münchner jubelten und hielten nach einer kurzen Ansprache ihres Trainers Michael Rössner stolz den Meisterschaftswimpel in die Höhe, den sie bekommen hatten. Die Feierlichkeiten, mit Freibier für die Erwachsenen und Frei-Süßigkeiten für die Kinder, begannen danach. Und später, im Tennisklubhaus, muss es ein sehr feucht-fröhliches Fest gewesen sein, jedenfalls schrieb der TuS-Marketingleiter Eddie Uiterwijk den beteiligten am Sonntagmorgen via Facebook: "Ich hoffe, ihr habt die Nacht ohne große Verletzungen überstanden."

Der TuS darf sich künftig jedenfalls zweitbester Hockeyklub der Stadt nennen, nach dem Münchner SC. Denn die Obermenzinger haben neben den aufgestiegenen Männern auch die Feld-Frauen in der zweiten Liga. Dort stehen sie vor der Ende April startenden Rückrunde gar auf Platz zwei, nur drei Punkte hinter dem TC Blau-Weiss Berlin. Die Männer sind auf dem Feld in der 1. Regionalliga punktgleich mit Frankenthal an der Spitze. Ende April fängt die Rückrunde an in dieser bereits jetzt schon so erfolgreichen TuS-Saison. Obermenzings Frauen treffen dann auswärts auf Bietigheim, die Männer spielen am 4. Mai zu Hause gegen Hallenkonkurrent Wiesbaden. Keine schlechten Aussichten also für diesen Klub, der gerade wohl nicht seinen letzten Bundesliga-Aufstieg gefeiert hat.

© SZ vom 12.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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