Hockey:Erst mal sammeln

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Zu oft einen Schritt zu spät: Die Münchnerin Lea Gablac (rechts) kommt gegen Großflottbeks Lone Schneider nicht an den Ball. (Foto: Markus Tischler/Imago)

Münchens Frauen holen nach vier Niederlagen auch bei Aufsteiger Großflottbek nur einen Punkt: "Viel zu wenig" für das Viertelfinale, sagt Trainer Schriever.

Von Katrin Freiburghaus, München

Das vergangene Wochenende hätte für die Hockeyfrauen des Münchner Sportclubs (MSC) kaum schlimmer beginnen können als beim deutschen Meister Club an der Alster. Nach 15 Minuten lagen sie schon mit 0:4 zurück. In den drei folgenden Spielvierteln hatte sich das Team von Trainer André Schriever dann aber in die Partie gekämpft und den Ball nach drei Spielen ohne Treffer erstmals im gegnerischen Tor untergebracht; Jacqueline Dorner traf sogar doppelt. Nach 60 Minuten stand es 3:6, und Schriever hatte trotz der vierten Niederlage im vierten Spiel hoffnungsvoll auf die Sonntagspartie bei Großflottbek geblickt.

Doch auch aus dem "Pflicht-Dreier" gegen den Aufsteiger aus Hamburg wurde für den MSC nichts. "Wir waren besser, hatten 70 Prozent Ballbesitz, mehr Chancen, mehr Ecken - aber der Ball wollte einfach nicht rein", sagte Schriever, der das 0:0 als gefühlte Niederlage einordnete. Mit nur einem Zähler nach den ersten fünf Spielen der Saison ist der MSC hinsichtlich seines Ziels, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, überhaupt nicht mehr im Plan. "Ein Punkt aus zwei Spielen gegen direkte Konkurrenten ist viel zu wenig", sagte Schriever, "von Platz vier in unserer Gruppe müssen wir also erst mal nicht mehr reden, sondern uns sammeln und zusehen, dass wir uns vorne verbessern."

Durch die Modusreform wird nur noch eine komplette Hinrunde gespielt, die Rückrunde findet in zwei Staffeln statt, deren Zusammensetzung bereits vor Beginn der Spielzeit feststand. In Staffel A belegen der MSC und Großflottbek mit jeweils einem Punkt derzeit die Plätze fünf und sechs, was zum Ende der Rückrunde die Teilnahme an der Playdown-Runde zur Folge hätte. Zwar sind die Gegner aus Staffel B eher schwächer, aber Schriever gab zu bedenken, "dass der Kopf in so einem Duell eine ganz wesentliche Rolle spielt", und genau der ist es, der seinem Team bisher offenbar zu schaffen macht. Denn das einzige Spiel, in dem es der MSC schaffte, ernsthaft gefährlich zu werden, war jenes bei Meister Alster; "vielleicht, weil wir da unbekümmert rangegangen sind", mutmaßte Schriever. Am kommenden Wochenende empfängt der MSC die Zehlendorfer Wespen, die mit null Punkten und 4:27 Toren derzeit abgeschlagen Letzter der Staffel B sind, und den Berliner HC. "Sollten wir da voll punkten, sind wir wieder gut im Rennen", sagte Schriever, "wenn nicht, sieht es allerdings schlecht aus."

Wieder in der Spur sind dagegen die MSC-Männer, die mit einer Auftaktniederlage in die zweite Liga gestartet waren, am vergangenen Wochenende in Lichterfelde (3:1) und bei Blau-Weiss Berlin (6:0) aber die Siege Nummer zwei und drei einfuhren. Die Mannschaft von Patrick Fritsche hat sieben Punkte Rückstand auf den derzeitigen Ersten Frankenthal, allerdings auch zwei Spiele weniger absolviert.

© SZ vom 24.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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