Hockey:Aufstieg abgehakt

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Der Münchner SC unterliegt in einem späten, verregneten Nachholspiel beim direkten Rivalen in Frankfurt und muss seine Ambitionen wohl endgültig aufgeben.

Harry war nicht zu sprechen. Der Mann, der mit bürgerlichem Namen Patrick Fritsche heißt und die Zweitliga-Hockeyspieler des Münchner SC trainiert, war nach der Nachholpartie beim SC Frankfurt nicht mit zurück nach Bayern gereist, sondern hatte sich in einen kurzen Heimaturlaub verabschiedet - Handy aus, Gedanken ordnen. So zumindest interpretierte Münchens Kapitän Alex Inderthal die Auszeit des jungen Trainers, dessen ebenfalls junge Mannschaft zuvor 0:1 verloren hatte beim Mitbewerber um den Aufstieg in Liga eins - womit sich die Münchner Ambitionen vorerst erledigt haben. "Das Thema Aufstieg ist mehr oder weniger vorbei", sagte Inderthal, der selbst wegen einer Verletzung nicht mitgewirkt hatte in Frankfurt und nun das Positive der Situation hervorhob: "Das ist für unsere jungen Spieler nicht schlecht. Jetzt kann sich jeder auf sich und die Teamfindung konzentrieren."

Die Partie in Frankfurt hatte einen glücklichen Sieger, Sekunden vor der Pause war ein Abpraller vor die Füße des Schützen Johann Schmidt-Opper gefallen. "Im Abschluss hat es auf beiden Seiten gefehlt", sagte Inderthal, der hervorhob, dass sich die Partie wohltuend von einigen anderen abhob: "Frankfurt hat sich nicht hinten reingestellt, da war viel Dynamik und Tempo drin", stellte er fest, sein Team habe dennoch wieder "unzählige Ecken" ungenutzt gelassen. Das Ziel Aufstieg habe nach gutem Saisonbeginn manchen jungen Spieler arg unter Druck gesetzt, vermutet der Kapitän, "da fixiert sich jeder auf die Fehler der anderen, es entsteht eine unentspannte Atmosphäre". Hier habe die Erfahrung jener Routiniers gefehlt, die im Vorjahr noch im Kader standen. Nun geht es in die Halle. Vielleicht bringt Trainer Fritsche ja schon etwas Entspannung mit.

© SZ vom 29.10.2018 / Andreas Liebmann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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