Handball:Zurück im Titelkampf

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Die Drittliga-Frauen des HCD Gröbenzell landen den zweiten Auswärtssieg nacheinander. Mit dem 29:28 beim heimstarken ESV Regensburg verkürzen sie den Abstand zu Tabellenführer Freiburg auf vier Punkte.

Von Ralf Tögel, Gröbenzell

Im Sport ist gerne die Rede von Initialzündungen, Aktionen also, die eine so große emotionale Wirkung entfalten, dass sie ein Spiel und dessen Ergebnis beeinflussen können. Genau so ein Erweckungserlebnis hatten die Handballerinnen des HCD Gröbenzell im Spitzenspiel beim ESV Regensburg, als Jana Epple einen Freiwurf direkt ins Regensburger Tor hämmerte. Ein Wurf, der ohnehin selten von Erfolg gekrönt ist, weil sich die gegnerische Mauer in Ruhe positionieren kann. Es war die letzte Aktion der ersten Halbzeit, die eine Aufholjagd des HCD krönte, der vorher "25 Minuten viel Mist" gespielt hatte, wie Trainer Hendrik Pleines fand. Der Anschluss ließ sein Team mit "einem sehr positiven Gefühl" in die Pause schreiten, die Freiburgerinnen dagegen mit hängenden Köpfen. Der Trend setzte sich fort, Gröbenzell gewann mit 29:28 Toren bei den heimstarken Oberpfälzerinnen, die erst die zweite Heimpleite der Saison einstecken mussten. Damit hat der HCD nach der Partie in Allensbach das zweite Spitzenspiel in Folge auswärts gewonnen, rückt nach Minuspunkten gleichauf (20:10) mit dem Zweiten Allensbach (22:10) auf Rang drei vor und hat wieder Tuchfühlung zu Primus Freiburg (26:6). Die Heimpleite gegen die HSG Würm-Mitte zum Start der zweiten Saisonhälfte ist endgültig vergessen. Der Lokalrivale musste eine 27:34-Niederlage bei der Zweitliga-Reserve der TSG Ketsch einstecken und ist als Vorletzter der dritten Liga weiter akut abstiegsgefährdet.

Der HCD dagegen will den Schwung der jüngsten Leistungen in das letzte Saisondrittel mitnehmen, wie Pleines erklärt. Der Trainer sieht die Leistungssteigerung im Übrigen als Folge eines intensiven Austauschs mit seinen Spielerinnen. Recht deutlich habe man an die Ziele der Runde erinnert, zwischenzeitlich hatte eine allzu laxe Einstellung im Team um sich gegriffen. Das ist nun vorbei, der Trainer ist wieder voll des Lobes für sein Personal.

Vor allem Jana Epple wusste zu gefallen. Die 18-Jährige war nicht nur mit zehn Treffern beste Werferin des Abends, sie steht für den großen Pool an Talenten, den der HCD Gröbenzell hat. Auch defensiv war die Rückraumspielerin auf der wichtigen Position im Innenblock ein Faktor, so Pleines, zudem ist Epple eine zuverlässige Siebenmeterschützin. In Gröbenzells A-Jugend-Bundesligateam habe sie sich sehr gut entwickelt, mittlerweile ist sie im Damenteam angekommen und hat auch ihre Zurückhaltung abgelegt. Beleg dafür war die rote Karte nach der dritten Zeitstrafe. Die letzten drei Minuten der Partie durfte Epple nur noch zusehen.

© SZ vom 19.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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