Handball:Zielorientiert

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Gröbenzells Handballerinnen wollen trotz Niederlage weiter Dritte werden

Von RAlf tögel, Gröbenzell

Ganz so dramatisch wollte es Harald Fischer dann doch nicht sehen. Die 29:33-Niederlage der Gröbenzeller Handballerinnen in der dritten Liga beim VfL Waiblingen war sicher verdient, "in Ordnung", wie Fischer es nannte. Aber das Produkt eines Vergleichs zwischen einer ambitionierten semiprofessionellen Mannschaft und einem Team aus lupenreinen Amateuren? "Nein", sagt Fischer, das sei ihm doch ein bisschen zu dick aufgetragen. "Ich glaube nicht, dass die öfter als drei-, viermal pro Woche trainieren", meint der Gröbenzeller Co-Trainer, aber einen "gewissen Vorteil in der Infrastruktur" wollte er dann doch erkennen. "Waiblingen will unbedingt in die zweite Liga", glaubt Fischer zu wissen. Und weil das ob des übermächtigen und uneinholbaren Tabellenführers Nürtingen (44:2 Punkte) in der laufenden Runde nicht gelingen wird, "versuchen sie es nächstes Jahr sicher wieder", ist Fischer sicher. Für Gröbenzell bleibt aktuell der dritte Platz das Ziel, eben den nimmt jetzt Waiblingen mit drei Punkten Vorsprung auf den HCD ein.

Der Unterschied der Systeme lässt sich indes auch an Namen festmachen, für den VfL lief die ehemalige slowakische Internationale und Bundesligaspielerin Zofia Fialekova auf, Teamkollegin Simona Pilekova, nicht weniger hoch dekoriert, blieb angeschlagen auf der Bank. Spielerinnen von diesem Format würden den Etat des HCD sprengen, chancenlos waren die Gäste aber nicht. Bis zum 9:9 (22.) war das Spiel ausgeglichen, zur Pause konnte Gröbenzells elfmalige Torschützin Vera Balk auf 11:14 verkürzen. Freilich demonstrierte Waiblingen in der Folge seine Klasse, beim 30:22 (52.) war die Partie entschieden. Gröbenzell musste allerdings ohne die beiden etatmäßigen Torhüterinnen auskommen, Lisa Sagert ist verletzt und Susanne Fischer war privat verhindert. Für sie sprangen Lea Scheutz und Anna Huber aus der zweiten Mannschaft ein, die "ihre Sache sehr gut machten", wie der Coach fand. Vor allem vor Huber habe Fischer, der selbst einst in der Bundesliga im Tor stand, "großen Respekt", denn sie ist gelernte Feldspielerin: "Sich dann in der dritten Liga ins Tor zu stellen, muss man erst mal machen." Zumal beide bislang mit der Reserve in der Bezirksklasse zu Werke gingen, das ist ein Sprung um fünf Klassen nach oben.

Dass es nicht reichte, sei kein Grund für Trübsal: "Wir können schon jetzt sehr zufrieden sein", sagt Fischer, denn die Mannschaft und das Umfeld hätten sich deutlich weiterentwickelt.

© SZ vom 02.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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