Handball:Viel Lob, keine Punkte

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Ismanings Handballer verlieren Derby gegen Unterhaching

Von Ralf Tögel, München

Von einer Entscheidung scheinen alle drei Handball-Bayernligisten aus der Münchner Region bereits ausgeschlossen: Den Aufstieg werden der Vorjahreszweite Waldbüttelbrunn und Drittliga-Absteiger Auerbach unter sich ausmachen. Beide Mannschaften marschieren mit blütenreiner Weste und 14:0 Punkten sehr souverän vorneweg, aus dem heimischen Trio dagegen könnte man allenfalls dem TSV Unterhaching die Möglichkeiten auf eine vordere Platzierung zutrauen. Folgerichtig gewannen die Unterhachinger auch das Derby beim TSV Ismaning, allerdings gestaltete sich der 27:23-Sieg als ein hartes Stück Arbeit. Die Ismaninger bleiben mit einem mickrigen Pünktchen Vorletzter. Aufsteiger SV Anzing musste in Bayreuth eine 26:32-Niederlage einstecken, hat aber als Tabellenneunter mit weiterhin sechs Pluspunkten intakte Aussichten auf den Klassenerhalt.

Den Ismaningern bleibt einmal mehr nichts als Anerkennung. Der neue Trainer Tom Eck wird dieses Lob nicht mehr hören können, denn bis auf ein paar achtbare Ergebnisse und den einen Zähler aus dem Remis im Derby gegen Anzing kann er nichts aufweisen. Seine Arbeit indes macht Fortschritte, das mussten auch die Gäste aus Unterhaching zur Kenntnis nehmen. 300 Zuschauer boten dem Derby eine angemessene Kulisse, etwa ein Drittel davon hatte die knapp 21 Kilometer Anreise aus der Nachbargemeinde in Kauf genommen, um Unterhaching anzufeuern.

Auch die zwei Tore von Christoph Bessler konnten die neuerliche Ismaninger Niederlage nicht verhindern. (Foto: Claus Schunk)

Mit Erfolg, denn es waren die Gäste, die deutlich besser ins Spiel fanden. Auch ohne den wegen einer Erkältung fehlenden Rückraumwerfer Mathias Salger zogen die Unterhachinger schnell über 3:0 auf 7:3 weg. Die Partie war von einer gesunden Härte gekennzeichnet, was den Gastgebern in dieser Phase auch noch zwei Zeitstrafen einbrachte. Doch die Hachinger verpassten es, den Vorsprung auszubauen, was auch an den Paraden von Ismanings Torhüter Joachim Murgg lag. Zudem gab der Keeper seinen Kollegen den nötigen Anstoß, selbst besser in die Partie zu finden. Vor allem Markus Neubauer im linken Rückraum schien sich von seinem Teamkollegen inspirieren zu lassen, der Ismaninger brachte seine Mannschaft mit fünf Treffern in Serie zum 8:9 (20.) im Alleingang zurück ins Spiel. Murgg entnervte die Gegner dann vollends, erst parierte er einen Siebenmeter, dann einen Tempogegenstoß; Ismaning nutzte die Schwäche der Gäste zu einem 6:0-Lauf und zog auf 14:9 weg. Bis zur Pause konnten die Unterhachinger immerhin auf 12:15 verkürzen, doch nach dem Wechsel gaben weiterhin die Ismaninger den Ton an.

Bis zur 19:14-Führung, dann verließen den Gastgeber zusehends die Kräfte. Zwei Treffer von Emil Kottmeir zum 22:21 bedeuteten neun Minuten vor dem Ende erstmals wieder die Hachinger Führung, die der ehemalige Profi Thomas Schibschid mit vier Siebenmetertoren - teils mit sehenswerten Trickwürfen - zum letztlich verdienten Sieg sicherte.

Die Anzinger mussten bei ihrem Gastspiel in Bayreuth einem noch höheren Rückstand hinterherlaufen als Ismaning, 1:9 lag das Team von Trainer Hubert Müller hinten. "Das war im Grunde schon die Entscheidung", analysierte der Trainer nach der 26:32-Niederlage. Immerhin zeigten seine Spieler eine Reaktion, angeführt von den Rückraumschützen Matthias Haberthaler und Jonathan Limbrunner verkürzte der SVA bis zur Pause auf 11:15. Trainer Müller war dennoch über eine "undisziplinierte" Leistung verärgert, die in der Roten Karte für Haberthaler nach einem verbalen Scharmützel mit einem Gegenspieler zehn Minuten vor dem Ende ihren Höhepunkt fand.

© SZ vom 29.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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