Handball:Verhaltene Prognosen

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Die Bayernligisten Anzing, Ismaning und Unterhaching stapeln vor dem Saisonstart tief

Von Ralf Tögel, München

Zahlenmäßig hat sich aus regionaler Sicht nichts getan in der Handball-Bayernliga der Männer. Auch in der kommenden Saison werden München und Umland mit drei Mannschaften in der bayerischen Beletage vertreten sein. Der TuS Fürstenfeldbruck ist zwar nach oben entschwunden und hat mit dem 33:26 gegen Konstanz bereits einen famosen Start hingelegt. Doch die Lücke wird geschlossen vom SV Anzing, dem Meister der Landesliga Süd. Eines ist aber doch anders vor dieser Spielzeit: Die Prognosen für die Teams aus der Region sind deutlich verhaltener als in der vergangenen Saison.

Das trifft vor allem für den TSV Ismaning zu. Der Aufsteiger hatte als Tabellenfünfter überrascht, seither hat sich aber viel getan. Der neue Trainer Thomas Eck musste das Team völlig umbauen, nahezu sämtliche Teamstützen haben den Verein verlassen. Eck muss zudem ohne Co- und Torwarttrainer antreten. Zwischenzeitlich, erzählt Eck, habe man beim TSV sogar den Rückzug erwogen: "Ich als Trainer hätte einen Neustart in der Landesliga als sinnvoller empfunden", aber er ließ die Spieler mitentscheiden. Außerdem habe man "eine fatale Außenwirkung" verhindern wollen. Eck muss den personellen Aderlass weitgehend mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft und der Jugend auffangen. Der Klassenerhalt sei als Ziel schon fast zu euphorisch definiert angesichts der aktuellen Lage, sagt Eck, immerhin stimme es in der Mannschaft, die in der Vorbereitung gut mitgezogen habe. Er sehe seine Aufgabe perspektivisch, sagt Eck, und wolle mit den vorhandenen Talenten langfristig etwas bewegen. Zum ersten Punktspiel an diesem Samstag gastiert die Reserve des Zweitligisten HSC Coburg in Ismaning (19.30 Uhr, Osterfeldhalle), ein Team mit Spielern wie Jonathan Rivera Vieco. Der Spanier spielte lange für Coburgs Erste und vorher für die Füchse Berlin.

Auch der SV Anzing wird den Abstiegskandidaten zugeordnet, gleichwohl ist dem Aufsteiger einiges zuzutrauen. Trainer Hubert Müller hat den Meister-Kader des vergangenen Jahres punktuell verstärkt und spricht von einer vernünftigen Vorbereitung. Vor allem im athletischen Bereich wurde viel gearbeitet. Die Anzinger haben zudem die Spielgemeinschaft mit dem Kirchheimer SC gelöst, der mit der Entwicklung nicht Schritt halten konnte. Dass Anzing einiges vorhat, zeigt auch der Bau der neuen Halle, die im Mai 2015 fertig sein soll. Zum Saisonauftakt (Sa. 17.30 Uhr) geht es zur Drittligareserve des TSV Friedberg; die Partie beim Mitaufsteiger dient als ideale Standortbestimmung.

Der TSV Unterhaching ist die Ausnahme unter den Teams aus der Region. Hachings neuer Trainer Marco Müller hat in dem Vorjahresvierten eine intakte Mannschaft übernommen und diese noch verstärkt. Unterhaching wird mit dem Kampf um den Klassenerhalt wohl nichts zu tun haben, für die Plätze ganz vorne scheinen aber Absteiger Auerbach und Vizemeister Waldbüttelbrunn prädestiniert. Entsprechend vorsichtig formuliert der Sohn von Anzings Coach Hubert Müller vor der Partie gegen den Vorjahresdritten TSV Haunstetten (18.15 Uhr, Hachinga-Halle) das Unterhachinger Saisonziel: "Oberes Tabellendrittel", sagt Müller.

© SZ vom 13.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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