Handball:Schön gesprochen

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Auf Wiedersehen: Alexander Horner geht nach einer Saison in Bruck zurück nach Haunstetten. (Foto: Günther Reger)

TuS Fürstenfeldbruck schließt Drittligasaison nach Sieg als Achter ab und verabschiedet fünf Spieler.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Da standen sie und redeten. Einer nach dem anderen. Fünf Handballer verabschiedeten sich nach dem letzten Saisonspiel aus dem Fürstenfeldbrucker Drittligateam, griffen vor 800 Zuschauern zum Mikrofon und lobten nach dem finalen 35:34-Sieg über die TSG Haßloch all jene, die sich um den Handballsport in Fürstenfeldbruck verdient machen: die Fans, die allesamt noch auf der Tribüne standen, die Helfer, den Trainer, den Betreuer, den Physiotherapeuten, die Teamkollegen.

Maximilian Lentner, 27, ließ der Sport nicht unversehrt, die Folgen einer Hüftoperation sind noch zu spüren. Den Verein nach zehn Jahren verlassen aber wird er, weil er beruflich künftig in Frankfurt und London zu tun haben wird. Frederik Hartz, 25, will nun zügig sein Medizinstudium zu Ende bringen. Fünf Jahre hatte er bei den Panthern, wie sich die Brucker Handballer nennen, zugebracht und damals, als er aus Schleswig-Holstein zum Studieren nach München kam, "schneller einen Handballverein gefunden als eine Wohnung". Mit 162 Toren ist er in diesem Jahr bester Torschütze in Fürstenfeldbruck und einer der besten in der ganzen Liga. Ihr letztes Spiel machten auch Felix Augner, Abwehraushilfe Johannes Luderschmid und Alexander Horner (zurück nach Haunstetten), Matthias Hild zog es schon vor Monaten zum Meister nach Konstanz.

Fast geschlossen durften die Scheidenden zu Beginn als erste Formation aufs Feld gehen - eine Zusammensetzung, die Trainer Martin Wild so noch nie gewählt hatte. Doch die Partie zwischen den beiden Tabellennachbarn war für den Saisonausgang ohne Bedeutung, und so verlegten sich beide Teams mehr auf das Torewerfen als das Toreverhindern. Die Gastgeber beließen ihre Rückraumspieler Falk Kolodziej und Johannes Stumpf gleich ganz auf der Bank, weil diese in zwei Wochen helfen sollen, die zweite Mannschaft über die Relegation in die Bayernliga zu führen. Vom 9:10 (16.) an lag der TuS längere Zeit knapp zurück und erarbeitete sich erst beim 23:22 (40.) wieder einen Vorsprung, der von Dauer war. Nach einer 35:30-Führung drei Minuten vor Schluss hätte er sich beinahe noch mal einholen lassen.

Der achte Platz unter 16 Teams in der dritten Liga Süd stand für den TuS Fürstenfeldbruck schon vor dem Saisonfinale fest, ebenso die neuerliche Qualifikation für die erste Hauptrunde im DHB-Pokal im August. Mit 34 Punkten sammelten sie sogar einen Punkt mehr als im Vorjahr, als sie Sechste waren. Und das, obwohl die abgelaufene Spielzeit eine schwierige geworden war, die zwar mit einem umjubelten Überraschungsauftaktsieg gegen den späteren Meister Konstanz begann, aber fortan extrem viele Verletzte hervorbrachte. Das Fazit von Trainer Martin Wild klingt deshalb durchwachsen. Die Saison sei keine, für die man sich schämen müsse, sagt der 40-Jährige, der als ehrgeizig gilt und bekanntlich gerne mehr erreichen würde als einen Platz im Mittelfeld.

Für die neue Saison wurde bereits Nachwuchstalent Cedric Riesner verpflichtet, der Kreisläufer soll per Doppelstartrecht für den TuS Fürstenfeldbruck und die A-Jugend des TSV Allach spielen. Kommen wird auch Bene Hack (Rechtsaußen), der in seiner Jugendzeit bereits für den TuS spielte und zwischenzeitlich beim SC Magdeburg weilte. Dritter Zugang ist Johannes Borschel, derzeit Interimstrainer beim Bayernligisten HT München, für die Position am Kreis. Linkshänder Max Horner will im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Alexander in Fürstenfeldbruck bleiben, doch wann er wieder einsatzfähig sein wird, war am Samstag nicht abzusehen. Nach zehn Minuten musste er verletzt vom Feld. Mit bandagiertem Knie und unglücklicher Miene stand der 20-Jährige später bei der Verabschiedungszeremonie zwischen den Kollegen - beinahe sinnbildlich für diese Saison.

© SZ vom 06.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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