Handball:Klasseteam? Klasseteam!

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Drittligist HCD Gröbenzells gewinnt trotz mäßiger Leistung in Suzbach deutlich

Von Ralf Tögel, Gröbenzell

Hendrik Pleines zögert ein bisschen, er überlegt kurz, dann aber lässt er die Einschätzung gelten: Ja, sein Team habe sich der ersten Aufgabe nach der Weihnachtspause im Stile einer Klassemannschaft entledigt. Mit 35:24 Toren gewannen die Handballerinnen des HCD Gröbenzell am Wochenende ihr Drittligaspiel bei der HSG Sulzbach/Leidersbach, ein in der Tat überzeugendes Ergebnis. Einen Sieg darf man vom Tabellenzweiten bei einem Abstiegskandidaten aber auch erwarten, denn die Unterfranken sind Vorletzter, liegen allerdings nur einen Zähler hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz.

Gerade auswärts sei diese Aufgabe anspruchsvoll, sagt der HCD-Trainer, und führt als Beleg Sulzbachs litauische Spielertrainerin Ruta Latakaite-Willig an, die vom Bundesligisten Bayer Leverkusen zu den Mainfranken gewechselt war und mit Hypo Niederösterreich in der Champions League gespielt hat. In Julia Diehl steht zudem eine zweitligaerfahrene Akteurin in Reihen der HSG, die in Holland bereits erste Liga gespielt hat. Das ist aber auch das große Problem der HSG, deren Spiel auf diese Protagonistinnen zugeschnitten ist, die auch gegen Gröbenzell fast die Hälfte aller Treffer erzielte.

Der HCD ist deutlich breiter aufgestellt, Pleines konnte daher sogar verkraften, dass alle drei Kreisläuferinnen angeschlagen ins Spiel gegangen waren. Aline Fischer hatte sich in einem Vorbereitungsturnier eine Knieblessur zugezogen, Katharina Wohlrab hatte einen eingeklemmten Nerv an der Hüfte und Romina Gullotta war während der Woche krank. Die erste Viertelstunde gestaltete sich auch zäh (8:8), dann aber bekamen die Gäste Gegner und Spiel in den Griff. Zur Halbzeit führte Gröbenzell 19:13 und steuerte letztlich auf einen ungefährdete Sieg zu. Beste Werferinnen waren Verena Balk (8 Tore) und Amelie Bayerl (7), Pleines war indes nur mit dem Ergebnis vollends zufrieden. Die Gesamtleistung fand nicht seinen uneingeschränkten Beifall, die Mannschaft habe "zu ungeduldig im Angriff" gespielt und den Gegner so zu Gegenstößen eingeladen. Aber: "Wir haben hoch gewonnen, was soll man da meckern", fand Pleines, der das Spiel letztlich so einordnete: "Wir haben nicht gut gespielt, aber doch hoch gewonnen. Aus diesem Blickwinkel lasse ich die Bezeichnung Klasseteam gerne gelten."

© SZ vom 20.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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