Handball:Kaputte Nasen

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Die Fürstenfeldbrucker Drittliga-Handballer zeigen zur Saisonpremiere in Willstätt eines der besten Auswärtsspiele der vergangenen Jahre. Allerdings bezahlen sie teuer dafür - mit dem bereits zweiten Nasenbeinbruch eines ihrer Leistungsträger.

Nichts mehr zu gewinnen. Nur noch zu verlieren. So ist das üblicherweise dort, wo der TuS Fürstenfeldbruck nach dem 37:22 (15:11) im ersten Spiel der neuen Drittligasaison beim TV Willstätt steht: an der Tabellenspitze. Ein perfekter Auftakt, so sieht es aus. Brucks Trainer Martin Wild aber sagt: "Die Freude ist nicht so groß bei uns. Wir haben zwar ein überragendes Spiel gemacht, eines der besten Auswärtsspiele der letzten Jahre sogar, aber wir haben diesen Sieg maximal teuer bezahlt."

Alexander Leindl, der nach einem Kreuzbandriss gerade zu alter Stärke zurückgefunden hatte, wird der Mannschaft wochenlang fehlen. In einem Zweikampf zehn Minuten vor Spielende, als die Partie längst entschieden war, zog er sich einen doppelten Nasenbeinbruch zu. Vom Spielfeld ging es für ihn direkt ins Krankenhaus. Bereits vor einer Woche hatte sich Johannes Stumpf im Erstrundenspiel des DHB-Pokals gegen den HC Elbflorenz (28:31) die Nase gebrochnen. Auch er fällt länger aus. Wild hat nun noch vier einsatzfähige Rückraumspieler zur Verfügung.

Es ist gerade erst ein paar Tage her, da hatte sich der Trainer darüber gefreut, dass seine Mannschaft in der Vorbereitung anders als in den Vorjahren frei von Verletzungssorgen geblieben war. Nun sind die Probleme plötzlich groß, denn: Der Brucker Kader ist nach einigen Weggängen und beendeten Karrieren in diesem Jahr eher dünn besetzt. "Ich hänge bereits am Telefon und schreibe Nachrichten", sagt Wild. Zugänge von außen kämen jedoch nicht infrage. "Dafür haben wir keine finanziellen Mittel, und das ist auch nicht unsere Art." Hoffnungen setzt er stattdessen in Spieler aus der zweiten Mannschaft. Und in den erst 17-jährigen Cedric Riesner, der im Frühjahr für die Panther debütiert hatte. Das Spielrecht des Kreisläufers teilt sich der TuS allerdings mit dem TSV Allach, dessen Jugendmannschaften Riesner durchlief. Am kommenden Wochenende steht das Trainingslager für die neue Saison in der Jugend-Bundesliga an.

Ausgerechnet dann treffen die Brucker in ihrem ersten Heimspiel auf die TSG Pforzheim, die Wild für das beste Team der Liga hält. "Wir gehen nicht als Favorit ins Spiel, klar. Ehrlich gesagt weiß ich aktuell noch nicht einmal, wie wir gegen die bestehen sollen. Aber es ist auch eine geile Herausforderung." Fürstenfeldbruck hat also erst einmal nichts zu verlieren. Kann nur gewinnen.

© SZ vom 26.08.2019 / swi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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