Handball:Happy End in letzter Sekunde

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Mit dem letzten seiner sechs Treffer stellte Johannes Stumpf den zweiten Saisonsieg des TuS sicher. (Foto: Günther Reger)

Drittligist TuS Fürstenfeldbruck gewinnt mit 33:32 Toren gegen die TGS Pforzheim und verschafft sich etwas Luft in der Tabelle.

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

Kein Wunder, dass sich Martin Wild an alte Zeiten erinnert fühlte. Volle Halle, tolle Stimmung, ein mit sieben Treffern herausragender Marcus Hofmann, der nimmermüde ackernde Christian Haller (drei Tore) und ein Heimsieg in der Festung Wittelsbacher Halle. Also entfuhr es dem Trainer der Fürstenfeldbrucker Handballer: "Ein geiles Spiel."

Spannender hätte es auch nicht sein können, denn es blieb Johannes Stumpf vorbehalten, mit der Schlusssirene den Siegtreffer zum 33:32 per Siebenmeter im Tor der TGS Pforzheim zu versenken. Die Brucker bestätigten mit der Leistung, dass sie sich mit bislang 4:10 Punkten in der dritten Liga Süd unter Wert verkauft haben: "Jetzt haben wir erst mal Ruhe", fand Wild, womit er zuvorderst die Mannschaft meinte.

Als Ex-Weltmeister Klimovets kommt, wird es nochmals eng

Deren Zusammenstellung wird eine Momentaufnahme bleiben, denn Hofmann und Haller gehören eigentlich der zweiten Mannschaft an. Das Aushelfen von Haller war lange vereinbart, er ersetzte den urlaubenden Korbinian Lex. Hofmanns Eingreifen war einem Missgeschick geschuldet: Toni Dundovic hatte sich im Abschlusstraining eine Oberschenkelverletzung zugezogen, Rechtsaußen Hofmann, der in den vergangenen Jahren stets einer der besten TuS-Torschützen war und aus Zeitgründen kürzer tritt, ließ sich nicht lange bitten. Auch vom Mitwirken in der Reserve beim 33:25-Sieg gegen Gilching in der Bezirksoberliga ließen sie sich nicht abhalten. Auch der Einsatz von Sebastian Meinzer ist erwähnenswert: Der Rückraumspieler hatte vor Wochenfrist in Nußloch einen Nasenbeinbruch erlitten. Was ihn nicht hinderte, sich in gewohnt wuchtiger Manier in die gegnerische Deckungsreihe zu werfen und sieben Mal zu treffen.

Es war ein intensiver Schlagabtausch zweier kampfstarker Teams, in dem die Brucker meist eine Nasenlänge voraus waren. Zur Halbzeit führte der TuS 16:14 und verstand es, sich nach dem Wechsel deutlich abzusetzen. Das 27:21 durch Kreisläufer Julian Prause schien wie eine kleine Vorentscheidung, doch dann griff der Pforzheimer Trainer zu einem taktischen Kniff: Er wechselte sich selbst ein. Der ehemalige Weltmeister Andrej Klimovets ist zwar mittlerweile 43 Jahre alt, in der Abwehr hat der Brocken aber wenig von seiner furchteinflößenden Aura verloren. Mit Klimovets im Mittelblock kam Pforzheim immer näher und zog zum 30:29 sogar vorbei. Haller, Hofmann und Torwart Lucas Kröger mit einem gehaltenen Siebenmeter eroberten eine 32:31-Führung zurück, die Pforzheim 14 Sekunden vor Schluss ausglich. Weil sie aber den Torwart durch einen Feldspieler ersetzt hatten und Brucks Torwart Kröger gedankenschnell den Ball zur Mittellinie warf, wo Tobias Prestele per Foul an einem schnellen Wurf gehindert wurde, griff eine neue Regel: Siebenmeter und Rot für den Abwehrspieler. Stumpf traf zum Happy End.

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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