Handball:"Gestörte Chemie"

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TSV-Handballerinnen wechseln Führung

Die Bayernliga-Handballerinnen des TSV Ismaning haben sich in beiderseitigem Einvernehmen von Trainerin Aniko Keczkone getrennt, so zumindest hatte Teammanager Andreas Schisler das am vergangenen Freitag in einer Pressemitteilung verkündet. Ganz so einvernehmlich kann die Trennung von der ehemaligen ungarischen Profispielerin indes nicht gewesen sein, denn nur drei Tage später sah sich Schisler zu einem weiteren Communiqué veranlasst: "Hiermit teile ich mit, dass ich ab sofort nicht mehr als Teammanager der Damen 1 tätig bin." Ins Detail wollte er nicht gehen, nur: "Die Mannschaft hat jetzt kein Alibi mehr." Dass auch Keczkones Tochter Andrea, seit sieben Jahren Fixpunkt im Team, zurückgetreten ist, legt nahe, dass die Harmonie im Verein gestört war.

Abteilungsleiter Werner Feichtlbauer bestätigt, dass die "Chemie zwischen Mannschaft und Trainerin gestört war". In solchen Fällen sei speziell im Amateursport der Trainer das schwächere Glied. Die Ismaninger befürchteten weitere Weggänge talentierter Spielerinnen, vor der Saison hatte sich bereits Jugendnationalspielerin Tine Königsmann Konkurrent Gröbenzell angeschlossen, der in der dritten Liga spielt. Bekanntlich strebt der TSV die schnelle Rückkehr in diese Spielklasse an, nicht zuletzt um diesen Hochbegabten eine Plattform zu bieten. Dieses Unterfangen wird nach den jüngsten Ergebnissen schwer zu realisieren sein. Der 23:27-Niederlage beim neuen Primus Bergtheim folgte 24 Stunden später eine unerwartete 25:26-Schlappe im Nachholspiel bei Taufkirchen, nicht nur die Ansetzung des Termins darf man als unglücklich bezeichnen. Nun hat es Ismaning nicht mehr in der eigenen Hand, die Saison als Erster abzuschließen. In der Summe war das zu viel für Keczkone, die ihren Rücktritt anbot. Neue Trainer sind Manfred Königsmann und Matthias Schwer, die bisher die Bundesliga-A-Juniorinnen betreuten. Eine naheliegende Lösung: Fünf Spielerinnen aus deren Kader spielen auch bei den Frauen, darunter Tine Königsmann mit Zweitspielrecht.

© SZ vom 05.02.2015 / toe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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