Handball:Frustriert im Bus

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Auch die fünf Treffer von Frederik Hartz waren zu wenig, der TuS unterlag bei der Reserve der Rhein-Neckar Löwen mit 26:28 Toren. (Foto: Günther Reger)

Der Drittligist TuS Fürstenfeldbruck verliert bei der Bundesliga-Reserve der Rhein-Neckar Löwen II mit 26:28 Toren.

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

Mit etwas Abstand kann Martin Wild ruhig und reflektiert von der jüngsten Niederlage erzählen. Eine solche müsse man bei der Reserve der Rhein-Neckar Löwen immer einkalkulieren, bei jenem heimstarken Spitzenteam in der Südgruppe der dritten Handball-Liga, das ganz nebenbei Talente für den deutschen Pokalsieger entwickeln soll. Der TuS Fürstenfeldbruck muss dagegen weiterhin auf eine Handvoll verletzter Stammspieler verzichten. Wild sagt also trotz des 26:28 vom Samstag: "Ich bin insgesamt mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden."

Platz vier, vier Zähler Rückstand auf Primus Konstanz, könnte in der Tat schlimmer sein. Dennoch saß der Coach auf der Heimfahrt "frustriert im Bus", zumal die Niederlage "nach unserer Wahrnehmung" nicht unerheblich den Unparteiischen geschuldet gewesen sei. Aber von vorne: Die Löwen-Reserve zeigte schnell, dass sie einen Erfolg fest eingeplant hatte, selten sei ihm ein Gegner mit "so viel Druck und Wille" in der Anfangsphase begegnet, sagte Wild. Keine Spur von Abtasten, "wir waren schnell hinten", 2:5 nämlich. Dann aber fand der TuS ins Spiel und belegte, warum ihn nicht wenige Konkurrenten zum Kreis der Favoriten zählen. Die Brucker fingen sich, gewannen mit konzentrierten Aktionen im Angriff und ihrer gewohnt bissigen Abwehr um den famosen Keeper Michael Luderschmid zunehmend die Oberhand und führten zur Pause mit 16:12 Toren.

Aber die Löwen wählten eine offensivere Deckungsvariante und erhöhten so abermals den Druck. In dieser Phase machte sich beim TuS der Kräfteverschleiß bemerkbar, jedenfalls führten die Mannheimer zwei Minuten vor dem Ende 27:25. Dank Matthias Hild (6 Tore), Johannes Stumpf und Frederik Hartz (je 5) blieb die Partie offen, Letzterer traf eine Minute vor dem Ende zum 26:27. Kurz darauf eroberte der TuS den Ball, um mitten im Gegenstoß zurückgepfiffen zu werden. Zu Unrecht, so Wild, "es war ein glasklares Stürmerfoul". Jedenfalls verlor die Sportliche Führung ob der Benachteiligung die Contenance und kassierte eine Zeitstrafe (für Wild) und Rot für Co-Trainer Marco Müller, weshalb zwei Spieler vom Feld mussten. Der Treffer zum Endstand war für die Löwen in doppelter Überzahl eine leichte Übung, der TuS hat den Anschluss an die Spitze vorerst verpasst.

© SZ vom 13.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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