TuS Fürstenfeldbruck:Alte Geschichte

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Alles gegeben: Der siebenmalige Torschütze Falk Kolodziej war der einzige im Brucker Team, der einen richtigen Sahnetag erwischt hatte. (Foto: Johannes Simon)

Die Fürstenfeldbrucker Drittliga-Handballer erhalten mit dem 28:32 bei Balingen II einen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt.

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

Vier-Punkte-Spiel, Abstiegskrimi, Kellerduell, Überlebenskampf. Es gibt viele Bezeichnungen für Spiele, die gerne mit vorentscheidendem Charakter beladen werden. "Die alte Geschichte", nennt es Martin Wild. Der Trainer der Fürstenfeldbrucker Drittliga-Handballer erinnert daran, das er vor der Saison gemahnt hatte, es werde für sein Team bis zum letzten Spieltag Abstiegskampf geben. So gesehen war die Partie bei der Bundesliga-Reserve der HBW Balingen-Weilstetten eine von vielen, allein verpasste es der TuS wegen einer 28:32-Niederlage, sich im Ringen um den Klassenerhalt ein bisschen Luft zu verschaffen.

Vielmehr wurden die Brucker von den Württembergern durch deren Sieg überholt und stehen nun ihrerseits auf dem ersten Abstiegsplatz. Freilich bleiben die Chancen auf ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit bestehen, denn neben den abgeschlagenen Teams aus Neuhausen/Filder und Friedberg balgen sich die Brucker mit eben Balingen II und dem TSV Rödelsee um den rettenden dreizehnten Rang, Balingen ist derzeit einen Punkt besser als der TuS, Rödelsee zwei. "Wir haben es selbst in der Hand", sagt Wild, was nicht bedeutet, dass der Brucker Trainer, der von Beruf Lehrer ist, dezente Probleme mit einfacher Mathematik hat. Vielmehr geht Wild fest davon aus, dass die beiden Hauptkonkurrenten mitnichten ihre letzten vier Spiele gewinnen werden. Das dürfte auch für den TuS kaum machbar sein, allerdings bieten die Spiele gegen Köndringen (zu Hause), Neuhausen und Hochdorf (beide auswärts) seiner Ansicht nach gute Gelegenheiten zu punkten. Wild hält es auch für denkbar, dass es am letzten Spieltag gegen Großsachsen in der Wittelsbacher Halle zum Showdown kommen könnte. "Was gäbe es Schöneres als ein echtes Endspiel um den Klassenerhalt in eigener Halle?"

So weit sind die Brucker indes noch lange nicht, auch weil sie im jüngsten Spiel in Balingen "nie den richtigen Zugriff in der Abwehr" bekamen, wie Wild feststellte. Auch hatte sein Team "eine ganz schwache Trefferquote", so Wild, was zu einer verdienten Niederlage geführt habe. Beides hatte aber auch mit der Qualität des Gegners zu tun, der aufgrund einer Spielpause der Bundesligamannschaft ein paar nicht unerhebliche Anleihen dort nehmen konnte. Vor allem die beiden Torhüter Matej Asanin, der auch das Tor der kroatischen Junioren-Nationalmannschaft hütet, und Karim Ketelaer, Nummer zwei im Bundesligateam, machten den Brucker Schützen zu schaffen. Dazu standen zahlreiche erstligaerprobte Akteure auf dem Feld, im Franzosen Yann Polydore und Jannik Hausmann sogar zwei aktuelle Spieler der ersten Mannschaft. Zudem waren die Gastgeber hoch motiviert, "die haben schon kapiert, um was es für sie ging", sagt Wild.

Weil die Brucker ihrerseits keinen Sahnetag erwischt hatten, gab es in der Summe einen recht sicheren Erfolg der Balinger, die zur Pause 15:13 führten und den TuS nie näher als zwei Tore herankommen ließen. "Sieben Minuten vor dem Ende", so erinnert sich Wild, hatte Andreas Knorr per Konter die beste Gelegenheit, das zu ändern, doch beim Stand von 25:27 scheiterte er an Ketelaer. Auch dass sich Brucks Spielmacher Falk Kolodziej mit sieben Treffern und einer feinen Spielgestaltung Bestnoten verdiente, war zu wenig. Nun macht die Liga zwei Wochen Pause, der TuS will das zur Vorbereitung auf die entscheidenden Wochen nutzen. Dann geht sie weiter, die alte Geschichte.

© SZ vom 31.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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