Handball:Ketsch kann kommen

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Luft holen für das Topspiel: Am Wochenende ist frei, dann erwarten Vera Balk und der HCD Primus Ketsch. (Foto: Toni Heigl)

Gröbenzeller Drittliga-Frauen siegen in Pforzheim und erwarten nun Spitzenreiter Ketsch

Von Ralf Tögel, Gröbenzell

Es ist alles bereitet für den großen Tag, für das Gipfeltreffen, den Vergleich der beiden besten Mannschaften der Liga. Mehr Spitzenspiel geht nicht, wenn in einer Woche die Handballerinnen des HCD Gröbenzell die TSG Ketsch empfangen. Ketsch ist bisher die herausragende Mannschaft der dritten Liga Gruppe Süd, wahrscheinlich "die Übermannschaft in der ganzen dritten Liga", meint Harald Fischer. Der Co-Trainer des HCD glaubt sogar, dass "Ketsch in der zweiten Bundesliga einen guten Mittelfeldplatz belegen würde". Deshalb üben sich Fischer und sein Trainerkollege Hendrik Pleines regelmäßig in Bescheidenheit, dabei ist ihre Mannschaft auf dem Spielfeld alles andere als zurückhaltend. Die Gröbenzellerinnen haben am vergangenen Samstag erst einmal die Voraussetzungen geschaffen, dass die Partie in einer Woche auch dem Treffen der beiden Besten gleichkommt. Der 32:26-Erfolg bei der HSG TB/TG 88 Pforzheim stellte den zweiten Tabellenplatz sicher, denn der HCD hat nur zwei Punkte Vorsprung vor dem SV Allensbach, der Gröbenzell hartnäckig auf den Fersen bleibt.

Damit sind die drei dominierenden Mannschaften dieser Süd-Gruppe genannt, die den Rest der Liga abgehängt haben und den Titel unter sich ausmachen. Freilich muss man realistisch sagen, dass Ketsch sich auch einen Ausrutscher in Gröbenzell leisten könnte, die Meisterschaft wird sich dieser Klub kaum mehr nehmen lassen. "So ein professionelles Umfeld hätten wir auch gerne", sagt Fischer, vor allem mit den finanziellen Möglichkeiten des baden-württembergischen Konkurrenten kann sich der HCD nicht messen. In Ketsch ist alles für die zweite Liga ausgerichtet, dafür wurde auch der Kader zusammengestellt. In Katrin Schneider spielt die wohl beste Akteurin der gesamten dritten Liga bei der TSG, sie war vor ihrem Wechsel Torschützenkönigin in der Bundesliga und wird nicht nur wegen des nahegelegenen Naturschutzgebiets Ketscher Rheininsel aus Metzingen dorthin gewechselt sein.

Immerhin ist Gröbenzell mit deutlich bescheideneren Mitteln erster Herausforderer, was auch dem jüngsten Sieg in Pforzheim zu verdanken ist. Dabei war der HCD nur schleppend in die Partie gekommen, Pforzheim leistete erbittert Gegenwehr. Doch den Gastgebern fehlten drei wichtige Spielerinnen, was sie bis zum 14:14-Pausenstand noch gut kompensieren konnten. Dann allerdings setzte sich der HCD auch dank seines tief besetzten Kaders ab. Beim 15:14 gelang Pforzheim letztmals eine Führung, dann zog Gröbenzell bis auf 27:19 weg, das Spiel war längst entschieden. Beste Werferin war einmal mehr Vera Balk mit neun Treffern, ansonsten sprach Fischer vor allem in der zweiten Halbzeit von einer geschlossenen Mannschaftsleitung. Bis zum Topspiel bleibt nun einige Zeit, da das kommende Wochenende wegen des Pokalwettbewerbs spielfrei ist. Der HCD wird diese Zeit zu nutzen wissen, die Philosophie der Trainer fußt bekanntlich auf engagierter Arbeit - einzubringen von allen Beteiligten.

Pleines und Fischer blicken dabei gerne über den Tellerrand, wie vergangene Woche, als sie Judo-Olympiateilnehmer Christopher Völk ein spezielles Training für Dynamik und Schnelligkeit leiten ließen. Fischer ist mit Völk gut bekannt, es war nicht das erste Mal, dass der Judoka etwas Abwechslung in den HCD-Trainingsalltag brachte. Am kommenden Wochenende indes haben die HCD-Handballerinnen frei, lediglich eine "leichte Laufeinheit" bekommt jede Spielerin als Hausaufgabe mit, sagt Fischer. In der kommenden Woche steht die spezifische Vorbereitung auf den Gegner an. Sie wollen Ketsch ja fordern bis zum Schlusspfiff.

© SZ vom 09.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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