Handball:Allach schnappt sich Platz eins

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Der Aufsteiger in die A-Jugend-Bundesliga überzeugt mit seinem breiten Kader - und korrigiert das Saionsziel forsch nach oben: ein Platz unter den ersten Vier soll es werden.

Von Marie Schneider, München

Allach macht nicht schlapp. Ganz im Gegenteil: "Allach macht schnapp", schreibt die A-Jugend des TSV stolz auf der Facebookseite des Vereins. Das selbst gewählte Motto des Aufsteigers in die Jugend-Bundesliga Handball (JBLH) mag arrogant klingen, ist aber durchaus passend. Zumindest in den ersten drei Spielen hat Allach gleich zweimal "schnapp" gemacht und einmal unentschieden gespielt. Die "Allacherbuam" - den Namen hat sich das Team ebenfalls selbst gegeben - stehen damit an der Tabellenspitze der JBLH und zeigen, dass sie auch als Aufsteiger nicht zu unterschätzen sind.

"Von der Deutlichkeit bin ich auch überrascht", sagte Andreas Krauß, Trainer des A-Jugend-Teams nach dem Sieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Trotz des schlappen Starts in die Partie am Sonntag gewann das Bundesligateam am Ende eindeutig mit 36:26. Die viereinhalb Stunden Anfahrt führten laut Krauß dazu, dass "die Jungs einen etwas nervösen Start" hinlegten. In den Köpfen schwirrte außerdem noch der Gedanke, dass es sich um das "Spitzenspiel" handele: Oftersheim war bis vor der Partie am Sonntag Tabellenführer, Allach stand auf Platz zwei. Doch schon nach zehn Minuten schafften es die Gäste, die technischen Fehler zu minimieren und in Führung zu gehen - Oftersheim hatte keine Chance mehr. "Die Breite hat beim Gegner gefehlt", erklärte der Coach. Die Breite. Die sei sowieso das wichtigste Merkmal des Aufsteigers. Der Kader habe sich kaum verändert, doch konnte das Team zu dieser Saison vier Akteure dazu gewinnen. Mit den 18 Spielern könne der Trainer jede Position zweimal oder sogar öfter besetzen. Das mache die Mannschaft unberechenbar. Zudem steige dadurch die Qualität im Training: "Es herrscht auch dort eine gewisse Wettkampfstimmung." Wer am Wochenende auf dem Feld stehen wolle, müsse schließlich im Training mehr investieren, sagt Krauß.

Nach dem eindeutigen Auswärtssieg im Spitzenspiel sowie dem Unentschieden gegen die JSG Balingen-Weilstetten und dem 33:23-Heimsieg gegen den VfL Günzburg peilt der Trainer ein neues Ziel an: "Vor der Saison hatten wir uns vorgenommen, so gut mitzuspielen wie möglich." Doch nun könne man eine Platzierung unter den ersten Vier ins Visier nehmen - solange sich niemand verletze und ein Abheben vermieden werde; doch "die Jungs sind geerdet".

Wenn der Bundesligist im nächsten Spiel gegen den TV Hochdorf an diesem Samstag (16 Uhr) wieder zuschnappt, habe man schon deutlich mehr Punkte sammeln können als vor der Saison erhofft, so Krauß.

© SZ vom 24.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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