Handball:Abwehr in Hochform

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Der Frauen-Drittligist Gröbenzell bezwingt Freiburg mit 21:19 Toren. Der kräftezehrende Sieg könnte ein Meilenstein sein auf dem Weg zur erhofften Relegation.

Von Fabian Swidrak, Gröbenzell

40 Tore sind nicht viel für ein Handballspiel. Aber ein untrügliches Indiz dafür, dass die Defensivreihen der beiden Kontrahenten einen guten Job gemacht haben. Wie am vergangenen Samstag bei der Drittligapartie der Frauen des HCD Gröbenzell gegen die Gäste der HSG Freiburg. Bei den Breisgauerinnen hatte vor allem Torhüterin Lena Fischer einen Sahnetag erwischt. 21 Gegentore sind in der dritthöchsten Spielklasse ein hervorragender Wert. Weil aber bei den Gröbenzellerinnen der gesamte Abwehrverbund in Höchstform agierte und nur 19 Gegentore zuließ, stand unter dem Strich ein wichtiger 21:19-Erfolg für den Tabellenzweiten.

Meldeschluss für die zweite Liga sei der 28. April, sagt Pleines: "Dann wissen wir mehr."

Gröbenzells Trainer Hendrik Pleines hatte aber auch einen nervenaufreibenden Nachmittag erlebt, es war ein intensives, kräftezehrendes Spiel. Auch für die Trainer. "Es gab bis zum Schluss nie einen Moment, wo Niederlage oder Sieg Gewissheit waren. Das sind die anstrengendsten Spiele." Gröbenzell lief sogar bis zur 41. Minute einem Rückstand hinterher. "Immer wenn wir dran waren, haben wir freie Würfe liegen gelassen", erklärte Pleines. Der Heimsieg gegen Freiburg war ohnehin keine Selbstverständlichkeit. Der Tabellenfünfte schlug in Korb, Möglingen und Allensbach zuletzt drei der vier Mannschaften, die in der Tabelle vor ihm stehen - nur eben nicht Gröbenzell. Einen "Meilenstein" nannte Pleines daher den Erfolg. "Freiburg ist individuell nicht besser besetzt als wir. Aber sie haben einen sehr guten Trainer, der seine Spielerinnen immer super einstellt. Eine sympathische Mannschaft", findet Pleines, der sich dennoch die weite Reise ins Breisgau gerne sparen würde: "Mit etwas Glück müssen wir nächste Saison trotzdem nicht mehr dorthin fahren."

Mit neun Verlustpunkten liegt Gröbenzell bei drei noch ausstehenden Spieltagen weiter auf dem zweiten Tabellenplatz. Dieser könnte am Saisonende zur Teilnahme an einer Aufstiegsrelegation zur zweiten Bundesliga berechtigen, weil offenbar mehrere Spitzenteams aus anderen der insgesamt vier Drittliga-Staffeln nicht aufsteigen können oder wollen. Pleines hält dieses Szenario für "sehr wahrscheinlich", sagt aber: "Bislang sind das nur Gerüchte, es gibt noch keinen konkreten Verzicht." Meldeschluss für die zweite Bundesliga sei der 28. April, sagt Pleines, und: "Dann wissen wir mehr." Erfahrung in dieser Hinsicht hätte sein Personal, in der vergangenen Saison scheiterte der HCD nur hauchdünn am TuS Lintfort, der momentan das Ende der zweiten Liga ziert.

Die aktuelle Konstellation im Aufstiegsrennen der dritten Liga Süd hatte sich zuletzt ja geändert, weil Tabellenführer Korb entgegen früherer Ankündigungen erklärt hatte, nun doch von seinem möglichen Aufstiegsrecht Gebrauch machen zu wollen. Korb wird zur kommenden Saison eine Spielgemeinschaft mit dem benachbarten VfL Waiblingen bilden. Und Pleines glaubt nicht, dass es gelingen wird, Korb noch von der Tabellenspitze zu verdrängen. Ziel des HCD sei es daher, den zweiten Platz in den kommenden Wochen zu verteidigen.

Zunächst muss Gröbenzell dies am Samstag (17 Uhr) beim Tabellenvierten SV Allensbach tun. "Wir können ohne großen Druck in das Spiel gehen, weil wir auch bei einer Niederlage vor ihnen bleiben würden", sagt Pleines. Dennoch wird es ein besonderes Auswärtsspiel werden. Die Partie findet in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle statt, direkt im Anschluss treffen die Zweitliga-Männer der HSG Konstanz auf den HC Empor Rostock. Pleines rechnet mit 800 bis 1000 Zuschauern beim Spiel seiner Mannschaft: "Vor so einer Kulisse spielen wir nicht alle Tage." Bange sei ihm deshalb aber nicht: "Das ist ja kein Hexenkessel mit 300 Hooligans, die uns niederbrüllen."

© SZ vom 11.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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