Fußball-Landesliga:Neurieder Lebenszeichen

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Hoch dank Nicolas Höhne: Neurieds Mittelfeldspieler traf gegen den SV Manching zum 2:1-Endstand. (Foto: Johannes Simon)

Der vermeintlich aussichtslos abgeschlagene TSV Neuried besiegt Manching und Aiglsbach und verlässt damit die Abstiegszone.

Von Nico Horn, München

Aussichtslos! So ließ sich vor drei Wochen die Situation des TSV Neuried in der Fußball-Landesliga Südost beschreiben. Für den Tabellenletzten mit vier sieglosen Spielen in Serie war der erste Relegationsplatz ganze neun Punkte entfernt. Seit dem 14. Spieltag befand er sich unter jenem Strich, der die Abstiegs- von den Relegationsplätzen trennt. Trainer Davide Taurino vermutete bereits, dass der Aufstieg aus der Bezirksliga vielleicht doch "ein oder zwei Jahre zu früh" gekommen sei. Diese Einschätzung muss er langsam korrigieren, denn seitdem haben die Neurieder vier Mal nacheinander gewonnen. Eine Serie, wie sie nicht mal die beiden Tabellenführer SE Freising und Türkgücü-Ataspor München vorweisen können.

Am Samstag besiegte der TSV zunächst den zu diesem Zeitpunkt punktgleichen TV Aiglsbach mit 3:1 und übergab die rote Laterne an die Niederbayern. Am 1. Mai folgte dann das nächste Duell bei einem direkten Konkurrenten: Mit 31 Punkten befand sich der SV Manching zu diesem Zeitpunkt über dem virtuellen Strich, den Neuried überspringen muss, um zumindest nicht direkt abzusteigen. Gesagt, getan. Durch Tore von Timon Kuko und Nicolas Höhne wurde auch dieser Rivale mit 2:1 bezwungen. Selbst der rettende 13. Platz, den momentan der TSV Grünwald inne hat, liegt angesichts der Neurieder Hochform nicht mehr außer Reichweite. "Wir machen nichts anderes als vor ein paar Wochen", beteuert Taurino. Manchmal sei das Glück eben auf der eigenen Seite, mal auf der des Gegners.

Doch gerade die Offensivgefahr, die plötzlich vom Aufsteiger ausgeht, ist erstaunlich, hatte der Kader im Sommer doch noch seine beiden besten Stürmer verloren. Adäquaten Ersatz gab es nicht, sodass der Angriff merklich geschwächt wurde. Die Stürmer trafen zwar auch in der neuerlichen Blütezeit (zehn Tore bei den vier Siegen) nur selten, dafür aber die Mittelfeldspieler um das zuletzt groß aufspielende Talent Timon Kuko. Der 19-jährige Linksfuß hat in nur 13 Spielen bereits vier Tore erzielt - zuletzt traf er eben auch gegen Manching.

An diesem Donnerstag (19.30 Uhr) steht das dritte Spiel binnen sechs Tagen an - allerdings nicht gegen einen der zahlreichen Rivalen um die Nicht-Abstiegsplätze; der FC Töging kämpft noch um Platz drei. Töging kommt zwar ausgeruht, aber auch mit einer 2:7-Klatsche aus dem Wochenendspiel gegen den TSV Moosach nach Neuried. Ein Sieg gegen den zuletzt formschwachen Fünftplatzierten ist also nicht ausgeschlossen, aber auch fast schon Pflicht. Denn an der Ausgangslage hat sich nichts geändert, das weiß Trainer Taurino. Gewänne Manching am Freitag in Grünwald, fände sich Neuried im Falle eine Niederlage schnell auf einem Abstiegsplatz wieder. Die Aufholjagd wäre somit zwei Spieltage vor Schluss jäh unterbrochen.

Das möchte man unbedingt vermeiden und spielt laut Trainer Taurino - wie immer - voll auf Sieg. Und eine Sache habe sich über die letzten Wochen eben doch geändert. Vor einiger Zeit sei man nämlich noch "tot geglaubt" gewesen, nun lebt der TSV Neuried wieder.

© SZ vom 03.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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