Fußball-Landesliga:Holprig, aber unbeirrt

Lesezeit: 2 min

Schmerzhaft unterlegen: Geretsrieds Christian Sacher (re.) gegen den Hallbergmooser Anselm Küchle. (Foto: Marco Einfeldt)

Hallbergmoos findet gegen Geretsried in die Spur zurück

Von Alexander Kappen, Hallbergmoos

Die heimischen Zuschauer im Hallbergmooser Sportpark konnten zufrieden sein. Schon nach einer Viertelstunde stellte einer von ihnen fest: "Das war bis jetzt eine fehlerfreie Leistung." In der Tat, die von ihm angesprochene Schiedsrichterin Kristina Hofbauer, erst 23 Jahre alt, hatte die Partie von Anfang an im Griff. Was man von den gastgebenden Landesliga-Fußballern des VfB Hallbergmoos nicht ohne Einschränkung behaupten konnte. Zwar war die Elf von Trainer Anton Plattner vom Anpfiff weg um Dominanz bemüht. Ein paar Fehlpässe und Ungenauigkeiten bei der Ballannahme gaben zu Beginn jedoch einen Eindruck davon, warum der Vorjahresdritte in der aktuellen Saison mit vier Punkten aus den ersten sechs Partien äußerst mäßig aus den Startlöchern gekommen ist. Doch der VfB ließ sich von dem etwas holprigen Beginn gegen den Aufsteiger TuS Geretsried genauso wenig beirren wie vom missglückten Saisonstart. Am Ende bezwang er das Team von Trainer Florian Beham 4:0 (1:0).

Plattner sprach hinterher von einem "wichtigen Sieg, der auch in der Höhe verdient war". Es war nach dem 2:1 beim SV Planegg-Krailling der zweite in Folge und der erste Heimerfolg in dieser Saison. Einer, der dem als Aufstiegskandidat gestarteten VfB allerdings nicht ganz so leicht von der Hand ging, wie es das Endergebnis aussagt. Geretsried spiele "einen guten Fußball und hat zu Recht schon elf Punkte gesammelt", konstatierte Plattner. Auch in Hallbergmoos hatte der TuS seine Möglichkeiten. Etwa Martin Bachhuber, der einen Schuss knapp über die Latte setzte (7.) und später an VfB-Keeper Ferdinand Kozel scheiterte (39.). Moritz Fischer verfehlte Sekunden vor der Pause mit dem Kopf knapp das Ziel.

Deutlich mehr Torchancen hatten allerdings die Gastgeber, die zur Freude ihres Trainers "sehr gut gestanden" sind und "sehr diszipliniert" von hinten raus spielten. Nach einer Viertelstunde übernahmen die Hallbergmooser endgültig das Kommando. Einziges Manko war, dass sie zu sorglos mit ihren vielen Möglichkeiten umgingen. Anselm Küchle (9., 34.) und Andreas Kostorz per Freistoß (21.) scheiterten ebenso wie Michael Kopp (25.), Jonas Wick (26.), Mario Simak (27.) und Sebastian Hofmaier, dessen Schuss TuS-Keeper Gianluca Placentra mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte (42.). Plattner wollte seiner Elf keine Vorwürfe machen. "Dass man alle Chancen rein macht, kann man nicht erwarten", sagte er nach der Partie in der Gewissheit, dass seine Spieler immerhin vier ihrer zahlreichen Möglichkeiten genutzt hatten. Die erste praktischerweise kurz vor der Pause, als Wick eine schöne Hereingabe des quirligen Außenstürmers Simak verwertete und den Ball zum 1:0 unter die Latte hämmerte (43.). "Das war wichtig, dass wir das Tor noch am Ende der ersten Halbzeit gemacht haben", sagte Plattner.

Nach der Pause vergab der VfB zunächst weitere Chancen und hatte dann Glück, dass TuS-Angreifer Johann Latanskij nach einer guten Stunde nur den Pfosten traf. Praktisch im Gegenzug besorgte der Hallbergmooser Kapitän Dennis Hammerl auf Vorarbeit von Kostorz das 2:0 (63.). Bei den Gästen war die Luft dann etwas heraus, Simak (85.) und Top-Torjäger Benjamin Held (87.), der nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub diesmal von der Bank kam und erst in der 77. Minute eingewechselt wurde, stellten den Endstand her.

Während der Plan von TuS-Trainer Beham, der in Hallbergmoos nachlegen und sich "oben festbeißen" wollte, nicht aufging, ist der VfB wieder in der Spur. Er verspüre eine gewisse Erleichterung, aber trotz des missglückten Saisonstarts "waren wir eigentlich nie nervös", sagte Plattner: "Meine Jungs sind geschult, mit solchen Situationen umzugehen, und arbeiten auch in schwierigen Phasen immer sehr diszipliniert - das war immer unsere Stärke." Dass der VfB zu Saisonbeginn ins Straucheln kam, führt der Coach auf die vergangenen Spielzeit zurück, "in der wir so wahnsinnig viel gewonnen haben - vielleicht haben wir es am Anfang der Saison deshalb zu leicht genommen". Doch das ist vorbei: "Wir werden jetzt weiter hart arbeiten und versuchen, einen sauberen Fußball zu spielen."

© SZ vom 24.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: