Fußball-Landesliga:Geschmeidiger Übergang

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Kirchheim überrascht nach Hofmanns Rücktritt in Hallbergmoos

Irgendwann war sie absehbar, die Überraschung im Dienstagabendspiel der Fußball-Landesliga Südost. Vielleicht noch nicht, als Markus Weber (18.), Benjamin Held (31.) und Anselm Küchle (33.) Riesenchancen zum 2:0, 3:0 oder gar 4:0 für den klar favorisierten VfB Hallbergmoos vergaben. Aber spätestens nach einer Stunde, als der ehemalige Kirchheimer Sebastian Schimschal alleine auf den Torwart zulief und vergab. Statt zu lupfen, schob er den Ball am langen Eck vorbei, und der Verdacht, dass dem Kirchheimer SC ein Coup gelingen könnte, erhärtete sich. Eine halbe Stunde später stand Kirchheims 3:1-Auswärtssieg fest.

Hallbergmoos hätte es sich leicht machen können, einfach ein paar Großchancen verwerten, nachdem der neue Torjäger Held (13.), vormals Freising, früh zur Führung getroffen hatte. Doch einige Abschlüsse waren fahrlässig, Kirchheims Torwart Michael Franz parierte gut, und die Gäste fingen sich allmählich und hielten vor allem körperlich dagegen. Der Lohn war der überraschende Ausgleich kurz vor der Pause durch den eingewechselten Almir Hasanovic. Die vergebenen Chancen hätten sein Team so aus der Ruhe gebracht, dass es "die taktischen Vorgaben vergessen" habe, monierte VfB-Trainer Toni Plattner, der sich obendrein über eine Vielzahl von Ballverlusten wunderte. Die Quote gegen Kirchheim - vier Unentschieden und nun zwei Niederlagen - sei ohnehin mies.

Dabei schien die Gelegenheit günstig: Am vergangenen Sonntag war Kirchheims Trainer Michael Hofmann überraschend zurückgetreten, die verletzten Spieler Kevin Staudigl (zugleich Co-Trainer) und David Schittenhelm übernahmen vorübergehend. Vor allem Schittenhelms Einstand glückte. "Wir wissen um seine Qualitäten", sagte Abteilungsvize Jörg Krause, "in einfachen, klaren Worten" habe er die erste Ansprache an die Mannschaft gestaltet, sie habe ebenso gefruchtet wie das folgende Taktiktraining. Mit viel Einsatz und einigem Glück brachte das den ersten Sieg, auch dank eines weiteren Jokers. Amel Arslanovic, 18, nutzte kurz nach seiner Einwechslung die Vorarbeit des starken Benedikt Weinzierl zum 2:1 (87.), dann holte er in seinem Landesliga-Debüt den Strafstoß zum Endstand heraus (90.). Schittenhelm habe betont, dass er studienbedingt nur eine Übergangslösung sein könne, bedauerte Krause, er habe aber versichert, dass sich der KSC bei der Suche nach einem neuen Trainer nun "nicht hetzen" müsse.

© SZ vom 23.07.2015 / lib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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