Fußball-Landesliga:Endspiel in Deisenhofen

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Kirchheim schlägt Pfarrkirchen und könnte der Relegation entgehen

Von Sebastian Winter, Kirchheim

Am Ende brach sich der Jubel seine Bahn. Trainer Michael Hofmann, der Sportliche Leiter Robert Eckerl und die Ersatzspieler stürmten auf das Feld, um ihre Kollegen zu umarmen. Eine Jubeltraube bildete sich, sie hüpften, als wären sie Meister geworden. Doch der Kirchheimer SC hatte nur sein Spiel gegen die TuS Pfarrkirchen mit 3:2 (2:1) gewonnen. Ein Spiel, das allerdings richtungsweisend war. Denn es hat Kirchheim, das mit Pfarrkirchen die Plätze tauschte, von Rang 14 auf 13 gespült. Jenen obersten Abstiegsrelegations-Platz, der am Ende doch nicht in die Relegation führen wird. Und von dem aus der KSC bei einem Sieg in Deisenhofen am letzten Spieltag gar noch den absolut sicheren Platz zwölf erklimmen kann - falls Gerolfing gleichzeitig in Freising patzt. Momentan jedenfalls ist Kirchheim, was den Punktquotienten angeht, im Vergleich aller Landesligaklubs, die auf dem obersten Relegationsplatz stehen, der zweitbeste Verein. Und hat damit Stand jetzt laut Regularien nichts mit der Relegation zu tun.

Kirchheims Trainer Michael Hofmann litt am Sonntag - nachdem er in Regensburg einen Marathonlauf für den guten Zweck in seinen avisierten 3:30 Stunden hinter sich gebracht hatte - vor dem Fernseher mit 1860 München, der einstige Profi-Keeper hatte jahrelang das Tor der Löwen gehütet. Über die Leistung seiner eigenen Mannschaft war er aber sehr, sehr stolz: "Ich bin absolut erfreut darüber. Die Mannschaft wird immer gieriger", sagte Hofmann. Dass am Vatertag um 11 Uhr 19 Spieler zum Training in Kirchheim erschienen, sah er als Zeichen ihrer derzeitigen Motivation.

Vor allem Maximilian Leimeister hatte ihn am Samstag in dem so wichtigen Spiel überzeugt. Leimeister war in der 18. Minute nach einer schönen Kopfball-Verlängerung von Fabian Löns auf Pfarrkirchens Tor zugestürmt und konnte - schon im Strafraum - nur durch ein Foul gestoppt werden. Löns verwandelte den Strafstoß (19.), die Kirchheimer waren erst einmal erleichtert. Und Leimeister griff weiter an. Nach einem erneuten Foul trat er einen Freistoß aus rund 25 Metern Torentfernung. Und traf wunderschön ins kurze Eck (33.). Eine Standardsituation führte aber fünf Minuten später zum Anschlusstreffer durch Stefan Gruber. "Ecke, Kopfball, Tor", umschrieb Hofmann diese Situation säuerlich. Seine Mannschaft hatte sich zuletzt eigentlich vor allem im Abwehrverhalten gesteigert.

Die Kirchheimer beeindruckte das Gegentor allerdings wenig, kurz vor der Pause erhöhte erneut Leimeister auf 3:1. Sie hätten in der zweiten Halbzeit dann das Spiel entscheiden können, Löns und Leimeister hatten weitere großartige Chancen. Doch sie vergaben diese Gelegenheiten, und Kirchheim musste wieder zittern. Denn in der 49. Minute traf Tobias Schlettwagner zum 3:2, Pfarrkirchen schöpfte wieder Hoffnung. Und rannte an. "Die letzte halbe Stunde war es absoluter Abstiegskampf", sagte Hofmann, während Sportleiter Eckerl am Schluss nur noch glücklich war, "dass wir gewonnen haben". Eckerl findet, "dass wir jetzt ganz gute Karten haben". Zumindest bei einem Sieg in Deisenhofen. Die Mannschaft durfte am Abend noch ein wenig feiern. Hofmann hatte keine Verbote erteilt.

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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