Fußball-Bayernliga:Zurückgelackelt

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BCF Wolfratshausen erkämpft sich ein 1:1 in Landsberg

Man weiß heute nicht mehr so genau, woher das vor allem in Süddeutschland gebräuchliche Wort "Lackel" kommt. Möglicherweise vom mittelhochdeutschen lachboum, das bedeutet Grenzbaum. Bekannt ist zumindest, dass der Bayernliga-Vierte TSV Landsberg über eine Ansammlung läuferisch starker und körperlich robuster Fußballer verfügt, "Riesenlackel" sogar, wie Klaus Brand sagt. Und die, das musste der Sportchef des BCF Wolfratshausen anerkennen, zeigten seinem Team am Samstag eine Halbzeit lang sehr deutlich die Grenzen auf.

Brand war dennoch bestens gelaunt nach der Partie. Die Wolfratshauser erzielten zwar über 90 Minuten kein Tor, der TSV Landsberg dagegen zwei - dennoch stand es am Ende 1:1, und Brand lobte, dass die Seinen nach der Pause besser gewesen seien, läuferisch, kämpferisch, spielerisch und überhaupt: "Das war eine tolle Reaktion auf das 0:1. Wir haben richtig Druck gemacht. Man hat gesehen, dass sich die Mannschaft aufbäumt und auf keinen Fall verlieren wollte."

Trotz der Unterlegenheit zu Beginn hatte der BCF Pech, denn auch Landsberg kam nur zu einer echten Torchance, die Torwart Kevin Pradl prima vereitelte; und eben zum 1:0 durch Philipp Siegwart (22.), das nach Brands Überzeugung irregulär war. Siegwart sei fünf Meter vor dem Tor im Abseits gestanden, als der Ball zu ihm kam, zuvor war ein Landsberger Schuss abgeprallt, allerdings von einem Mitspieler, nicht von einem Wolfratshauser. "Da ist gar keiner mehr hingegangen, weil alle gedacht haben, dass das Abseits war."

Trainer Reiner Leitl reagierte noch vor der Pause. Er brachte Stürmer Jona Lehr, etwas später dann Sebastian Pummer, das neue Sturmduo hatte viele gute Szenen. Aus einem 3-5-2-System wurde ein 4-4-2, über außen kam mehr Druck, auf der rechten Seite durch Werner Schuhmann, der einmal die Latte traf. Das 1:1 (76.) war ein erzwungenes Eigentor: Hätte Landsbergs Abwehrspieler Julian Birkner nicht selbst vollstreckt, hätte das Pummer aus wenigen Metern erledigt. Auch wenn Torwart Pradl noch einen Kopfball entschärfte, fand Brand: "Wir waren dem 2:1 näher." Kurz vor Abpfiff köpfelte Onur Misirlioglu für den BCF knapp vorbei. Brand fand trotzdem: "Der Punkt fühlt sich gut an."

© SZ vom 09.11.2015 / lib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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