Am Ende herzten alle den zurückgekehrten Weltenbummler. Die Bayernliga-Fußballer des VfR Garching wussten, wem sie ihre Rückkehr in die Erfolgsspur unter anderem zu verdanken hatten: Oliver Hauck, zuletzt drei Monate auf großer Reise und erst vor zwei Wochen zurückgekehrt in den nördlichen Münchner Landkreis, war mit zwei Treffern maßgeblich beteiligt am 3:1 (3:1)-Auswärtssieg beim TSV Kottern - dem ersten dreifachen Punktgewinn des Regionalligaabsteigers nach zuletzt drei Remis und einer Niederlage. "Letzt Woche gegen Kirchanschöring hat Oli schon den 1:1-Ausgleichstreffer gemacht und dann das heute", sagte VfR-Trainer Daniel Weber nach der Partie. "Es ist einfach top, wieder so eine Alternative für die Offensive zu haben."
Vor dem 0:1 eroberten die Garchinger den Ball durch ihr starkes Pressing, Hauck lief alleine auf Kotterns Torwart Michael Liebherr zu und ließ diesem keine Abwehrchance (30.). Es war der Beginn einer turbulenten Schlussphase der ersten Halbzeit: Ein abgewehrter Freistoß landete irgendwie vor den Füßen von Hauck, der fackelte nicht lange und erhöhte auf 2:0 für den VfR (39.). Es schien ein ruhiger Nachmittag zu werden für die ersatzgeschwächten Garchinger, die weiterhin ohne Florian Mayer (beruflich verhindert), Florian de Prato (Operation wegen eines Nabelbruchs) und Mario Staudigl (Rotsperre) auskommen mussten. Nur vier Minuten nach Haucks zweitem Streich fiel freilich das Anschlusstor durch Kotterns Mittelstürmer Johannes Landerer, der bereits seinen neunten Saisontreffer erzielte (43.).
Doch der VfR demonstrierte Entschlossenheit. Noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verlängerte Dennis Niebauer eine Ecke von Dennis Vatany und legte für seinen Bruder Mike auf, der aus fünf Metern einköpfelte - 1:3, ein Schock für die Hausherren, die seit Juli in neun Partien nacheinander unbesiegt geblieben waren. Und davon erholten sich die Allgäuer auch nicht mehr. Torchancen blieben nach dem Seitenwechsel die Ausnahme, am Ende fuhren die Garchinger mit den drei Punkten nach Hause.
"Wir hatten wie schon in den Partien zuvor gut begonnen", sagte Weber. "Aber dieses Mal haben wir nicht aufgehört, sind die Köpfe nicht runtergegangen." Der Coach ordnete den Sieg als "verdient" ein und nahm erleichtert zur Kenntnis: "Endlich haben wir wieder mal gewonnen. Das wurde aber auch Zeit."