Fußball-Bayernliga:Wargalla müllert wieder

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TSV 1865 Dachau überwindet Bogener Bollwerk

Von Christian Bernhard, Dachau

Kürzlich bemühte Marcel Richter einen schmeichelhaften Vergleich. Oliver Wargalla, Stürmer des Bayernligisten TSV 1865 Dachau, habe etwas von Thomas Müller, erklärte der Dachauer Trainer. Wargallas Spielweise sei nicht "hochtechnisch", aber er verblüffe damit seine Gegen- und teilweise auch seine Mitspieler, sagte Richter. Wie Müller eben. Wargalla hat dieser Vergleich nicht geschadet, der Stürmer erzielte bei Dachaus 3:1-Heimsieg gegen den TSV Bogen am Samstag zwei Treffer. Damit hat der 22-Jährige in den vergangenen vier Spielen immer getroffen. Insgesamt gelangen ihm sieben Tore, womit er großen Anteil daran hat, dass der TSV in diesen Partien zehn Punkte holte. Wargallas Ausbeute in nur acht Saisonspielen ist jetzt schon besser als in der kompletten vergangenen Spielzeit, als er fünfmal getroffen hatte. Wargalla sei derzeit "in den richtigen Momenten" zur Stelle, sagt Richter und erklärt das mit dem hohen Engagement seines Angreifers. "Oli ist einer, der mit am meisten unterwegs ist und immer wieder in den Fünfmeterraum geht, obwohl er außen spielt." Wie Thomas Müller verbinde Wargalla "eine gewisse Qualität mit Fleiß".

Das trifft derzeit auf den gesamten TSV zu. Obwohl Bogen laut Richter der "erwartet schwere" Gegner war, weil die Niederbayern "40 Meter vor ihrem Tor alles dicht machten und überhaupt kein Interesse hatten, offensiv etwas zu gestalten", löste der TSV trotz des frühen Rückstands - Sebastian Pleintinger traf in der sechsten Minute nach einem Konter - auch dieses Problem. Wargalla war kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer Flanke von Franz Hübl am zweiten Pfosten zur Stelle und köpfte zum 1:1 ein (41.). "Ganz wichtig" sei dieser Treffer gewesen, betonte Richter. Der Dachauer Trainer bezeichnete auch die zweite Hälfte seiner Mannschaft als "dominant", musste aber lange auf die Führung warten. Als Wargalla Dominik Schäffer im Strafraum bediente und dieser von Bogens Thomas Köglmeier von den Beinen geholt wurde, verwandelte Florian Wolf den fälligen Strafstoß zum 2:1 (78.). Köglmeier kassierte für das Foul zudem einen Platzverweis. "Klarer Elfmeter, klare rote Karte", fand Richter. Gleich nach der TSV-Führung flog auch noch Bogens Christian Sauerer mit Gelb-Rot vom Platz (79.), gegen neun Mann stellte Wargalla erneut per Kopf den 3:1-Endstand (80.) her.

"Jetzt gewinnen wir auch gegen die Mannschaften, die hinten drin stehen" freute sich Richter, nachdem sein Team zu Saisonbeginn gegen vermeintlich schwächere Gegner mehrmals Punkte hatten liegen lassen. Seine Mannschaft habe sich "brutal gesteigert". Das zeigt sich auch in der Tabelle: Mit 28 Punkten haben sich die Dachauer in der Spitzengruppe festgesetzt. Richter glaubt, dass sich "über kurz oder lang" die ersten fünf, sechs Mannschaften vom Rest absetzen werden, "und da wollen wir natürlich dabei sein". Ob es für ganz vorne reicht, könnte schon der kommende Spieltag zeigen. Dann reist Dachau zum "richtig geilen Spitzenspiel" (Richter) nach Garching.

© SZ vom 26.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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