Fußball-Bayernliga:Vollgas statt Handbremse

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Hinten kompromisslos, vorne treffsicher: Pullachs Christoph Dinkelbach (li.) im Spiel gegen Sonthofen. (Foto: Lukas Barth)

Pullach hält Titelrennen offen und bastelt am neuen Kader

Von Stefan Galler, Pullach

Der Aufstieg kein Thema mehr, das Restprogramm ziemlich heftig. Man könnte es den Bayernliga-Fußballern des SV Pullach nicht verdenken, würden sie den Schlussspurt der Saison mit gebremster Euphorie angehen. Doch das ist nicht der Fall, wie sich beim 2:1 (2:0)-Heimerfolg am Samstag gegen den ambitionierten 1. FC Sonthofen zeigte. "Von Wettbewerbsverzerrung kann bei uns keine Rede sein. Wir wollen Meister werden", sagte Manager Theo Liedl nach dem Spiel. Und verteilte in Abwesenheit des aus privaten Gründen verhinderten Trainers Frank Schmöller Komplimente an das Team: "Die erste Halbzeit war herausragend, in der zweiten Halbzeit kam Sonthofen stark zurück. Letztlich ist das Ergebnis gerecht."

Zu Beginn schienen die Allgäuer, die nun zwei Punkte hinter den Relegationsrang zurückgefallen sind, beinahe ein wenig blockiert: Pullach ging sofort volles Tempo, in der vierten Minute verlor Kevin Hailer gegen das aggressive Pressing den Ball in der Vorwärtsbewegung, Christoph Dinkelbach brachte die Isartaler mit einem strammen Schuss in Führung. Sonthofen wirkte geschockt, allen voran Torwart Kevin Fend, der bei einem eigentlich missglückten Freistoß von Andreas Roth ausrutschte - der mit Schnitt getretene Ball wurde immer länger und senkte sich über den Keeper hinweg zum 2:0 ins Netz (22.). Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam Sonthofen besser in die Partie, prompt gelang Thomas Thönnessen noch der Anschluss, als er eine Flanke von Sezer Yazir von links in den Winkel zirkelte (45.).

Nach dem Wechsel drängten die Gäste dann zwar auf den Ausgleich, doch richtig zwingend waren die Aktionen kaum. Sieht man von einer Großchance des 20 Jahre alten Manuel Schäffler ab, dessen Versuch von der Linie geschlagen wurde - Torwart Michael Hofmann war bereits geschlagen.

Sonthofens Trainer Esad Kahric war hernach entsprechend bedient: "Wir haben viel zu der Niederlage beigetragen. Es waren keine Eigentore, aber brutale Abwehrfehler." Bei Pullach, das weiterhin einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Garching hat, gehen unterdessen die Personalplanungen weiter. "90 Prozent der Mannschaft bleiben, obwohl jeder weiß, dass wir auch nächstes Jahr nicht aufsteigen werden können", sagt Manager Liedl. Lediglich Kapitän Richard Heckel, 30, verlässt nach neun Jahren den Verein. "Dafür haben wir vollstes Verständnis, er folgt seinem Kumpel Sebastian Schuff, der Spielertrainer in Oberweikertshofen wird", sagt Liedl über den Wechsel des Routiniers in die Landesliga.

Mit zwei, drei potenziellen Zugängen sei er in guten Gesprächen, verrät Pullachs Macher. "Aber wir können noch keinen Vollzug melden." Nun gehe es erst einmal darum, die ausstehenden Spiele in Rosenheim und gegen Heimstetten erfolgreich zu gestalten. "Das Team zieht voll durch", hofft Liedl.

© SZ vom 09.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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