In Sachen Fußball war jede Menge los am Samstagnachmittag in der Gemeinde Unterhaching. Von 13.30 Uhr an stemmte sich die Drittligamannschaft der SpVgg im Sportpark gegen Preußen Münster gegen den Abstieg - der 1:0-Erfolg lässt für das Saisonfinale die Chance zum Klassenerhalt offen. Um 16 Uhr begann dann in der Grünauer Allee das letzte Heimspiel der Bayernliga-Reserve. Und zwar nicht nur für diese Spielzeit, sondern für immer - der Verein hat seine zweite Mannschaft abgemeldet. Es sollte ein trauriger Abschied werden, denn für Hachings Zweite war gegen den abstiegsgefährdeten 1. FC Bad Kötzting ein Punkt in greifbarer Nähe. "Wir haben gut mitgehalten und hätten unter den gegebenen Umständen ein Unentschieden verdient gehabt", sagte SpVgg-Co-Trainer Robin Eder.
Doch der 2:2-Ausgleichstreffer nach einem Konter, den Tobias Killer in der 84. Minute mit einem Treffer ins lange Eck abschloss, sollte schlussendlich nicht genügen. Nur zwei Minuten später gelang dem kurz zuvor eingewechselten Johannes Träger nach Zuspiel von Stefan Hofner der 3:2-Siegtreffer für die Oberpfälzer - die Entscheidung.
Trotz der ehrenvollen Leistung der Hachinger offenbarte der Nachmittag, dass die Entscheidung, künftig auf eine zweite Mannschaft zu verzichten, nachvollziehbar ist. Vor dem Spiel mussten die Verantwortlichen alle Register ziehen, um überhaupt elf Mann auf den Platz zu bekommen. Claus Schromm, der für die erste und zweite Garnitur verantwortlich zeichnet, kam erst nach einer knappen halben Stunde Spielzeit aus dem Sportpark herüber, nachdem er dort Interviews und Pressekonferenz absolviert hatte. Und auch für einen Kioskverkauf fehlten die personellen Kapazitäten. Die Partie hatte alles andere als Bayernliga-Flair, dazu passte, dass der harte Kern der Amateure-Fans das schöne Lied "Nie mehr Bayernliga" skandierte.
Zu Beginn sah es nach einem neuerlichen Debakel für die SpVgg aus: Michael Faber traf früh (4.), in der Folgezeit vergaben die Kötztinger weitere Hochkaräter. Doch Haching II schlug zurück, eine verunglückte Abwehr des früheren SpVgg-Torwarts Stefan Riederer, der Killer anschoss, führte zum 1:1 (15.). In Abschnitt zwei gingen die Gäste durch Philipp Weber wieder in Führung (63.), dann folgte die Achterbahnfahrt in der Schlussphase.