Fußball-Bayernliga:Tiefer Schnitt

Lesezeit: 1 min

Der FC Unterföhring hat nach dem Abstieg aus der Regionalliga mehr als die Hälfte seines Kaders verloren, aber schon wieder alle Positionen doppelt besetzt. Mancher Abschied tat trotzdem weh.

Von Andreas Liebmann, Unterföhring

Als Tabellenletzter werde man meistens "gerupft", sagt Franz Faber. Das sei nicht neu, und sie hätten auch nach dem Aufstieg vor einem Jahr schon gewusst, dass es so kommen könne. Der Vorsitzende des FC Unterföhring klingt aufgeräumt nach der Rückkehr seines Vereins in die Fußball-Bayernliga Süd. Langweilig war ihm zuletzt ganz sicher nicht, elf Spieler musste er verabschieden, 15 andere hat er geholt. Jetzt, sagt Faber, gingen die Wechsel auf ein Ende zu. "Wir haben jede Position doppelt belegt." Der Kader sei voll und bleibe so, wenn nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches passiere.

Leichten Herzens hat Faber all die Wechsel nicht vollzogen. Einige hätten die Regionalliga als ihren fußballerischen Höhepunkt betrachtet und damit als idealen Zeitpunkt, um nun aufzuhören. Andere, vor allem jüngere, wollten eben anderswo weiter in der Regionalliga spielen. "Eigentlich tut jeder weh", sagt Faber, "es ist schon ein tiefer Schnitt." Doch klar seien es vor allem die altgedienten Spieler, die er nun besonders ungern verabschiedet habe. Wie Kapitän Andreas Brandstetter, den es beruflich nach Barcelona ziehe; oder Torwart Daniel Sturm, der sich selbständig mache. Sportlich schmerze auch Stürmer Philipp Schmidt, der wie auch Fadhel Morou zum FC Pipinsried geht. Ebenfalls weg sind Fabio Sabbagh (Heimstetten), Dominik Hofmann (Ismaning), Arthur Kubica (Holzkirchen), Masaaki Takahara (Türkgücü), Enrico Caruso (Deisenhofen). Ein ganzes Quintett, dem Faber Stammplatzqualität zuschreibt, kommt vom TSV Grünwald (Luka Coporda, Korbinian Gillich, Tomislav und Ivan Bakovic, Moritz Wolf-Weisbrod), dazu Leon Dekorsky vom FC Pipinsried; einiges erwartet er sich von Mittelfeldspieler Maximilian Lüftl, 23, der in Österreich und beim SV Schalding-Heining höherklassig spielte. Viele Talente aus umliegenden U19-Teams füllen den Kader auf. "Die sind oft hoch motiviert", weiß Faber. Und wollen den Neuanfang nutzen.

© SZ vom 06.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: