Fußball-Bayernliga:Strafraum-Grenze

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Dachau kombiniert überzeugend, ist vor dem Tor aber harmlos

Auch nach dem Spiel am Samstag ist Konrad Kirschberger wieder mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Er war angetan von der Darbietung seiner Mannschaft gegen den TSV 1860 Rosenheim, sie hatte sich einige Torchancen erspielt, "ansehnlich gekickt und schön kombiniert", wie der Abteilungsleiter des Bayernligisten TSV 1865 Dachau fand. Bis zum Strafraum. "Dann gab es wieder das alte Problem", sagt Kirschberger: "Wir strahlen keine Gefahr im Sechzehner aus." Folglich ging das Spiel 0:0 aus, auch weil sich die Rosenheimer beim letzten Pass umständlich anstellten. Die Saison verläuft irgendwie seltsam für die Dachauer. Sieben Spiele sind vorüber, erst zweimal verließ die Mannschaft von Trainer Marcel Richter den Platz als Sieger, "obwohl ich noch kein Team gesehen habe, das so gut Fußball gespielt hat wie wir", sagt Kirschberger.

Er und Richter zermarterten sich das Hirn darüber, wie sich die Spieler für ihre tollen Kombinationen belohnen könnten. "Uns ist bisher aber nichts eingefallen." Es ist auch nicht so, dass Dachau gar keine Tore schießt. Es war erst das zweite torlose Spiel dieser Saison. Am ersten Spieltag gelang Dachau gegen den Regionalliga-Absteiger VfR Garching ein 3:0. Doch meistens macht Dachau das Spiel und die Gegner die Tore. Wie zuletzt in Sonthofen, als Richters Team 2:3 verlor.

Kirschberger vertraut dennoch seinem Stürmer Florian Wolf, der sich nach einer Hüftoperation nur langsam seiner Bestform nähert. Der 65-Fußballchef hält nichts davon, "hektisch zu agieren", wie er sagt: "Es ist nicht unsere Art, jetzt noch jemanden dazuzuholen." Die laufende Runde soll mit dem bestehenden Kader beendet werden. Dass die Spieler miteinander harmonieren, konnten die Zuschauer am Samstag sehen, schon nach acht Minuten hatte ihr Team zwei tolle Chancen. Doch nachdem Franz Hübl nach einem feinen Solo im Strafraum zunächst keinen Abnehmer gefunden hatte, weil niemand mitgelaufen war, verlor Wolf kurz darauf das Eins-gegen-eins-Duell gegen Rosenheims Torwart Dominik Süßmaier. Auch die Gäste vergaben Möglichkeiten von bester Qualität, sodass am Ende alle mit dem 0:0 leben konnten. Auch Kirschberger.

© SZ vom 17.08.2015 / schma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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