Die Sommerferien waren gerade erst zwei Wochen alt, brütende Dauer-Hitze hing über dem Land. Damals mussten die Bayernliga-Fußballer des SV Pullach letztmals erleben, wie es ist, eine Punktspielniederlage hinzunehmen: 1:5 hieß es am Ende beim FC Unterföhring. Seither ist die Bilanz ziemlich beeindruckend: Zwölf Spiele - sieben Siege und fünf Remis. Und jetzt, da die Bäume ihre letzten Blätter verlieren, ist der Sportverein wieder mittendrin im Kampf um die Meisterschaft. "Das ist der Unterschied zur vergangenen Saison", sagt Trainer Frank Schmöller: "Diesmal ist die Liga deutlich ausgeglichener, im Vorjahr hätten wir einen Rückstand, wie wir ihn diesmal zu Saisonbeginn hatten, niemals aufgeholt."
Wie souverän die Isartaler nach all den Erfolgen der vergangenen Wochen mittlerweile auftreten, zeigten sie beim 4:0 (1:0)-Auswärtserfolg gegen Schlusslicht SpVgg Ruhmannsfelden. "Gegen einen solchen Gegner muss man ein dickes Brett bohren, bis es durch ist", sagte Schmöller und meinte damit die defensive Ausrichtung des Aufsteigers auf dem engen Kunstrasenplatz. Nach einer guten Viertelstunde reagierte der SVP-Coach auf den dichten Abwehrriegel des Gegners und funktionierte seine Außenverteidiger zu Außenstürmern um. Ein Schachzug, der sich in der 41. Minute auszahlte: Steffen Purschke flankte von der rechten Seite, Chaka Menelik Ngu'Ewodo köpfte ein - 0:1. Schon kurz nach der Pause veredelten die Gäste diesen Treffer: Einen weiten Einwurf verlängerte Florian Königer mit dem Hinterkopf und unter tatkräftiger Mithilfe von SpVgg-Torwart Manuel Kopp ins Tor - 0:2 (55.).
Nach einer unglücklichen Attacke an Tim Sulmer verwertete Ngu'Ewodo den folgenden Strafstoß zum 0:3 (62.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Ömer Kanca ein blitzsauberes Solo mit einem strammen Schuss abschloss und damit den Endstand herstellte (83.). "Freut mich für ihn, er hat nach den Misserfolgen als Spielertrainer in Pipinsried keine einfache Zeit hinter sich", so Schmöller. "Aber den richtigen Ömer sehen wir erst, wenn er im Frühjahr voll fit ist."