Fußball-Bayernliga:Schwimmverein Pullach

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Vorbereiter und Vollstrecker: Andreas Roth ist für Pullachs Trainer Frank Schmöller "einer der mannschaftsdienlichsten Spieler, die ich kenne". (Foto: Claus Schunk)

Der Tabellenführer bleibt auch beim SV Heimstetten ungeschlagen. Mit der Abwehrleistung seines Teams ist Trainer Schmöller allerdings gar nicht zufrieden

Von Stefan Galler, Kirchheim/Pullach

Nach dem Spiel saß Heiko Baumgärtner, Trainer des SV Heimstetten, recht entspannt auf einer der abgewetzten Bierbänke vor dem Stadionkiosk und ließ die Partie gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Revue passieren. Sein Team hatte dem SV Pullach ein 2:2 (1:0) abgerungen. "Der Punkt geht in Ordnung, da sind sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnet", sagte Baumgärtner. "Ich finde sogar, wir hatten die besseren Chancen."

In der Tat war seine Elf mit dem 4:0-Sieg vom Mittwoch gegen den FC Unterföhring im Rücken selbstbewusst in die Partie gestartet und in der 28. Minute durchaus verdient in Führung gegangen. Orhan Akkurt erhielt an der Strafraumgrenze den Ball, Pullachs Torwart Michael Hofmann stürzte aus seinem Kasten, und Akkurt schob die Kugel locker an ihm vorbei zum 1:0 für Heimstetten ins Tor. "Ich komme einen Schritt zu spät", sagte der frühere Löwen-Keeper nach dem Spiel. "Eigentlich muss ich ihn haben oder zumindest Orhan den Weg zustellen. Aber so ist Fußball eben, hopp oder drop."

Drei Gegentore hatte Hofmann unter der Woche beim 4:3-Erfolg gegen Sonthofen kassiert, nun weitere zwei. Für einen ehrgeizigen Sportler wie den 43 Jahre alten ehemaligen Löwen-Profi ein Grund zum Grübeln. "Aber meine Pullacher Bilanz spricht mit 30 Spielen und nur zwei Niederlagen immer noch für sich", meint Hofmann. Der Routinier erhielt Rückendeckung von SVP-Trainer Frank Schmöller: "Seine Selbstkritik finde ich gut, ich weiß, dass er am Montag wieder voll motiviert zum Training kommen wird."

Keine fünf Minuten hatte Schmöller während der Halbzeitpause in der Kabine zugebracht, dann stand der 49-Jährige schon wieder auf dem Rasen im Sportpark und gab seinem Einwechselspieler die letzten Anweisungen: "Das ist dein Spiel, das sind deine 45 Minuten", rief er Tim Sulmer zu. Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht: Kurz nach Wiederanpfiff gelang dem Joker der Ausgleich (50.). "Er wollte mir zeigen, dass ich falsch gelegen bin mit der Entscheidung, ihn am Anfang draußen zu lassen", sagte Schmöller. Der sehenswerte Drehschuss direkt neben den Pfosten nach einer Freistoßflanke von Andreas Roth war ein starkes Argument des 19 Jahre alten Offensivspielers.

Es begann die turbulenteste Phase des Spiels: Zunächst rettete Hofmann mit einer starken Parade gegen Heimstettens Daniel Steimel (52.), dann scheiterte Chaka Menelik Ngu'Ewodo auf der Gegenseite an Marijan Krasnic (53.). Nach Zuspiel von Steimel und missglückten Pullacher Abwehrversuchen traf schließlich Manuel Duhnke zum 2:1 für die Gastgeber (66.). Doch abermals kamen die Isartaler zurück, Roth glich mit einem platzierten Schuss von der linken Seite zum 2:2-Endstand aus (70.). "Für ihn freut es mich besonders", sagte sein Coach Schmöller später. "Einer der mannschaftsdienlichsten Spieler, die ich kenne."

Dass es in der letzten Minute beinahe die erste Saisonniederlage für sein Team gesetzt hätte, wäre für Schmöller die Konsequenz aus einer mäßigen Abwehrleistung gewesen: "Schon die fünf Gegentore aus den beiden Spielen zuletzt sind nicht akzeptabel, bei der letzten Szene sind wir dann noch einmal böse geschwommen." Ein Kopfball von Sebastian Paul, der in der Nachspielzeit kurz danach noch Gelb-Rot sehen sollte, tänzelte die Latte entlang, der aufgerückte Heimstettener Verteidiger René Schäffer schlug ein Luftloch, erst dann konnte Pullach klären. "Dieser Lucky Punch wäre das i-Tüpfelchen gewesen", sagte Trainer Baumgärtner. Wäre.

© SZ vom 08.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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