Fußball-Bayernliga:Schlecht gestimmt

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Unterföhring verliert in Rain mit "schlechtester Saisonleistung"

Die Stimme von Andreas Pummer war am Tag nach dem Spiel etwas angeschlagen. Das Oktoberfest habe damit aber nichts zu tun, versicherte der Trainer von Fußball-Bayernligist FC Unterföhring, obwohl sich das ein oder andere Frustbier offenbar angeboten hätte. Noch lieber als mit kratziger Stimme würde er nämlich einfach gar nicht über die Partie beim TSV Rain/Lech sprechen, sagte Pummer, so sehr hatte ihn die Darbietung seiner Mannschaft ernüchtert. Womöglich wird Pummer auch am Montagabend noch frustriert sein, wenn er mit seinen Spielern ganz ausführlich über die 0:2-Niederlage sprechen will. "Knallhart" werde dann analysiert, weil man einen solchen Auftritt natürlich nicht einfach so stehen lassen könne, findet er. Immerhin hatte Pummer am Samstag "die schlechteste Saisonleistung" seiner Mannschaft gesehen. Und deshalb auch die erste Pleite auf fremdem Rasen seit Mitte März (1:3 in Pullach).

"Ich habe kein Problem damit, wenn man mal keinen Sahnetag erwischt. Aber reinbeißen muss man sich dann in so ein Spiel. Einsatz, Wille, Zweikampfverhalten. Das haben wir alles vermissen lassen", ärgerte sich Pummer. "Einen solchen Auftritt bin ich von meiner Mannschaft nicht gewohnt." Früh geriet Unterföhring in Rückstand (13./Marco Friedl), spät kassierte Pummers Team das zweite Gegentor (83./Sebastian Habermeyer). Dazwischen ließ man zahlreiche weitere Torchancen zu. "Wir haben sehr schlecht verteidigt", urteilte Pummer. Das Team könne sich bei Torhüter Sebastian Fritz bedanken, der eine deutlichere Niederlage verhindert habe.

Der gesundheitliche Zustand seines Kaders taugt derzeit ebenfalls kaum, um Pummers Laune aufzuhellen. Im Gegenteil: Gleich drei wichtige Spieler standen in Rain nicht zur Verfügung, Kapitän Andreas Faber (Angina), Yasin Yilmaz (Knieprobleme) und Uwe Schlottner (beruflich verhindert). Liechtensteins Nationalspieler Martin Büchel musste nach einem Schlag auf die Ferse früh ausgewechselt werden (11.). "Er wird sich untersuchen lassen. Ich hoffe, es ist kein Haarriss", sagte Pummer. Auch der für Büchel eingewechselte Dominik Hofmann verließ den Platz noch vor der Halbzeitpause angeschlagen wieder (34.). "Er war kalt, als er reinkam. Vielleicht ist es nur eine Zerrung, vielleicht ein Faserriss", rätselte Pummer.

Positiv seien ausgerechnet die fünf gelben Karten hervorzuheben, die sich sein Team im zweiten Durchgang der Partie einhandelte, fand Pummer, der vor einer Woche noch gemahnt hatte, seine spielerisch so versierte Mannschaft dürfe sich nicht provozieren lassen. "Am Ende haben wir uns eben doch noch ein bisschen reingebissen. Dann ist das okay."

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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