Fußball-Bayernliga:Rettung der Gegenwart

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FC Pipinsried verlässt mit einem 5:1 vorerst die Relegationsränge. Die Personalplanungen bleiben dennoch unübersichtlich

Von Christoph Leischwitz, Pipinsried

Zufrieden? Mit dem Ergebnis natürlich schon, sagte Konrad Höß, das Defensivverhalten des FC Pipinsried habe ihm aber gar nicht gefallen. Doch je mehr er über das Spiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing sprach, desto mehr Erleichterung war herauszuhören. "Es war ja ein wichtiges Spiel", sagte der Präsident. Eines, von dem auch zu einem großen Teil abhängt, ob er als Führungsperson des Klubs weitermacht, nach fast 50 Jahren an der Spitze. Denn sollte Pipinsried nach einer möglichen Relegation absteigen, dann würde Höß das Pipinsrieder Zepter des Vorsitzenden an Roland Küspert abgeben.

Da wirkte es doch wie ein Befreiungsschlag, dass die Mannschaft 5:1 gewann, auch wenn der Erfolg deutlich zu hoch ausfiel. Der zurzeit gut aufgelegte Emre Arik erzielte die frühe Führung (8.), trotz weiterer Chancen durch Thomas Berger und erneut Arik fand Höß, dass vor allem Torwart Kevin Maschke die Mannschaft "am Leben gehalten" habe.

Vor dem Anpfiff waren Kapitän Martin Finkenzeller und Manuel Eisgruber offiziell verabschiedet worden, die Mannschaft steht bekanntlich vor einem Umbruch. Letzterer verabschiedete sich in seinem letzten Heimspiel für Pipinsried standesgemäß. Der zum VfR Garching wechselnde Angreifer traf kurz nach der Pause zum 2:0, nach dem Anschlusstreffer der Gäste durch Christian Schedlbauer per Foulelfmeter (70.) stellte er wenig später den alten Vorsprung wieder her (77.). In der Zwischenzeit war Hektik aufgekommen, Philip Grahammer und Hankofens Nicolas Jaeger sahen nach einer großen Rudelbildung jeweils Rot (73.), zuvor war schon Fabian Burmberger von der SpVgg mit Gelb-Rot vom Platz geschickt worden (63.). "Es gab einige Tumulte", fasste Höß zusammen. Ruhe ins Spiel brachten am Ende die klaren Verhältnisse: Andreas Götz (80.) und Armin Lange (83.) besorgten den Endstand.

Es gibt einige, denen Höß nicht böse ist, wenn sie ihn jetzt verlassen - jenen, die offiziell verabschiedet wurden. Finkenzeller geht als Spielertrainer in die Kreisklasse, Eisgruber zum Aufsteiger Garching. Und die Zeit von Trainer Bernd Weiß, der durch Fabian Hürzeler ersetzt wird, war ohnehin von Höß selbst eng bemessen. "Er sollte ja nichts für die Zukunft aufbauen, sondern uns die Gegenwart retten", erklärte der Präsident. Sein Fazit zu Weiß' Arbeit: "Einwandfrei, sehr professionell."

Ein klitzekleines Fragezeichen stehe noch hinter dem Weggang von Stürmer Serge Yohoua, denn dem FC Gerolfing droht der Abstieg aus der Landesliga. Für die kommende Spielzeit zugesagt hätten Thomas Berger und der zurzeit verletzte Tobias Heinzinger. Doch es gibt einige, auf die Höß nicht gut zu sprechen ist. "Die stellen sehr hohe Forderungen und drohen, sonst woanders hinzugehen." Höß meint, man könne das Erpressung nennen. Mit diesen Spielern will er dann sowieso nichts mehr zu tun haben - auch nicht in der Bayernliga.

© SZ vom 17.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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