Fußball-Bayernliga:Qual über 90 Minuten

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Letzte Chance - vorbei: Sebastian Loibl legte sich kurz vor Schluss den Ball zu weit vor. Es blieb beim 1:1. (Foto: Schunk)

Garching schrammt gegen Schlusslicht an Blamage vorbei

Von Stefan Galler, Garching

Schon vor der Partie hatte Franz Hölzl eine üble Ahnung umgetrieben: "In so einem Spiel kannst du dich nur blamieren", sagte der Spartenleiter des Fußball-Bayernligisten VfR Garching, ehe das Match zwischen dem Regionalliga-Absteiger und dem Tabellenletzten, Aufsteiger SpVgg Ruhmannsfelden, im Stadion am See angepfiffen wurde. Und dann kam es tatsächlich so, wie Hölzl prophezeit hatte: Die bisher beste Heimmannschaft der Liga geriet gegen den Underdog in Rückstand und quälte sich letztlich zu einem 1:1-Unentschieden. "Ich kenne halt meine Garchinger", kommentierte der Abteilungschef und ging mit der Mannschaft hart ins Gericht: "Wir waren überheblich, haben keinen Willen gezeigt und wahrscheinlich gedacht, dass wir die 90 Minuten nur runterspielen brauchen."

Das fehlende Tempo im Spiel des VfR kam den robusten Niederbayern entgegen, sie ließen wenig zu, allenfalls "Halbchancen", wie es Hölzl nannte. Als dann vier Minuten vor der Pause ein Ball von der Mittellinie in die Spitze geflogen kam, sich Garchings Torwart Daniel Maus und Georg Ball nicht darauf einigen konnten, wer die Kugel aus der Gefahrenzone bugsieren sollte, und Ruhmannsfeldens Michael Müller die Gelegenheit zum 0:1 nutzte, war die kleine Garchinger Fußballwelt auf den Kopf gestellt.

Auch nach der Pause kamen die Gastgeber mit ihren Kombinationen nur bis zum gegnerischen Sechzehner, was Hölzl auf die Palme brachte, auch wenn er das Fehlen von Dennis Niebauer (Urlaub) als mildernden Umstand anführte: "Er macht bei uns vielleicht 40 Prozent aus, dennoch darf das gegen so einen Gegner keine Ausrede sein." Ein Freistoß von Florian De Prato landete am Innenpfosten, dann konnte SpVgg-Torwart Fabian Scholz klären (60.), auf der Gegenseite hätte mancher Konter die Vorentscheidung bringen können. Eine gute Kombination über De Prato, Gerrit Arzberger und Mike Niebauer, der dessen Steilpass zum 1:1-Ausgleich nutzte (73.) ließ beim VfR die Hoffnung keimen, dass es sogar noch mit dem dreifachen Punktgewinn klappen könnte. Doch der eingewechselte Sebastian Loibl vergab kurz vor Ende die Chance zum 2:1, als er sich den Ball zu weit vorlegte.

© SZ vom 14.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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