Fußball-Bayernliga:Nutzlose Dominanz

Lesezeit: 2 min

Sein Team überzeugte, er selbst trat gefährliche Freistöße: Trotzdem ging Dachau mit Alexander Weiser leer aus. (Foto: Niels P. Joergensen)

Dachau 65 unterliegt Sonthofen 0:3, bleibt aber optimistisch

In der Brust von Konrad Kirschberger schlugen am Mittwochabend zwei Herzen: "Das war ein hervorragendes Bayernligaspiel, eines der besten, die ich in dieser Saison bisher gesehen habe", sagte der Funktionär, der seit dem Wechsel des bisherigen Dachauer Trainers Marcel Richter ins Amt des Abteilungsleiters nun dessen Stellvertreter ist. Dummerweise ging für den TSV 1865 das Match gegen den 1. FC Sonthofen jedoch 0:3 (0:0) verloren, deutlich zu hoch, wenn man den Spielverlauf betrachtet. "Dieses Resultat konterkariert die Partie", fand Kirschberger.

Denn Dachau war bis zum 0:1-Rückstand mindestens ebenbürtig. Abgesehen von einem frühen Pfostenschuss des Sonthofeners Andreas Maier (2.) waren in der ersten Stunde des Spiels vor allem die Gastgeber für Torszenen verantwortlich, etwa als Christian Lippert mit einem Schuss den FCS-Torwart Kevin Fend prüfte (42.), oder bei den gefährlichen Freistößen von Alexander Weiser. Keine Minute, nachdem Julian Maurer mit einem beherzten Fernschuss an Fend gescheitert war, meldete sich Sonthofen mit einem guten Angriff zurück: Sezer Yazir fand seinen Meister in 65-Keeper Toni Schröter (62.). Es folgte der erste Nackenschlag für die Elf des neuen Spielertrainers Fabian Lamotte: Nach einem Eckball köpfelte Yazir das 1:0 für die Gäste (73.). "Wir wussten, dass Sonthofen bei Standards sehr gefährlich ist", sagte Lamotte hernach. Beim Gegentor sei man nicht konzentriert und frisch genug gewesen, um es zu verhindern, so der Spielertrainer weiter. "Und das ärgert mich maßlos." Abteilungsvize Kirschberger lamentierte: "Jeder hat eigentlich auf unser Tor gewartet - und dann macht es der Gegner."

Dachau entblößte nun die Abwehr, schluckte das 0:2 per Konter durch Florian Makoru (82.) und schließlich auch noch das 0:3, abermals durch Yazir (86.).

Laut Kirschberger ist die Stimmung bei den 65ern trotz der Niederlage weiterhin gut. Sie hätten schließlich zwei Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze - und noch ein Nachholspiel in Pipinsried in der Hinterhand (4. Mai, 18.30 Uhr). "Wir planen weiterhin für die Bayernliga", sagt der Stellvertreter. Spartenleiter Richter sei bereits in guten Gesprächen, was die Kaderzusammenstellung für die neue Saison angehe. "Ich bin mir sehr sicher, dass wir den Klassenerhalt hinbekommen", sagt Kirschberger. Man denke von Spiel zu Spiel, "irgendwann ist dann schon mal wieder der Punkt da, an dem wir belohnt werden".

Der neue Trainer sei jedenfalls die richtige Wahl, da ist man sich in Dachau sicher. Der 33 Jahre alte Ex-Profi Lamotte, einst für Schalke und 1860 München am Ball, habe eine ähnliche Spielphilosophie wie sein Vorgänger Richter, auch er lege viel Wert auf Ballbesitz und Passspiel.

© SZ vom 29.04.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: