Zugegeben, mit den ganzen Zahlen ist das nicht immer einfach. Vor einer Woche, der TSV Dachau 1865 hatte gerade mit 4:0 gegen den TSV Landsberg gewonnen und war in der Tabelle der Bayernliga Süd auf den zehnten Tabellenplatz vorgerückt, da verkündete der Klub auf seiner Facebookseite, der Klassenerhalt sei nun so gut wie gesichert. Auf exakt 98 Prozent bezifferte der TSV die Wahrscheinlichkeit.
Während der Woche mag eine interne Neuberechnung stattgefunden haben. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Abteilungsleiter Konrad Kirschberger nach dem 3:1-Erfolg gegen den TSV Bogen am Samstag, mit dem sich die Dachauer ihrer Abstiegssorgen endgültig entledigt hatten, sagte, er und die Spieler hätten vor der Partie doch ganz schön die Hosen voll gehabt.
Tatsächlich wären die Dachauer dem Sturz auf Relegationsplatz 15 bei einer Niederlage gegen Bogen noch einmal bedrohlich nahe gekommen. Hätte dann noch Landsberg gegen Garching gewonnen, hätte eine Sondertabelle, bestehend aus den direkten Duellen zwischen Dachau, Schwabmünchen, Wolfratshausen, Vilzing und Kottern, über den Relegationsteilnehmer entschieden. Und wegen eines Tores wäre Dachau in dieser Tabelle tatsächlich Letzter gewesen. Doch nach frühem Rückstand schossen Florian Wolf (18.), Oliver Wargalla (48.) und Christian Lippert (56., Foulelfmeter) den TSV zum Sieg - und alle Rechenspiele waren überflüssig.