Fußball-Bayernliga:Mürrische Randfigur

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Dachaus Coach Fabian Lamotte muss einen uninspirierten Auftritt beobachten

Von Christian Bernhard, Dachau

Kein Fußballer freut sich, wenn er draußen sitzen muss und nur zuschauen kann, statt seiner Mannschaft auf dem Platz zu helfen. Einzig als Spielertrainer ist man dann nicht gänzlich hilflos, schließlich hat man die Partie draußen besser im Blick und kann auf sein Team einwirken. Fabian Lamotte war am vergangenen Samstag erstmals in seiner jungen Spielertrainer-Karriere in dieser Situation, eine Muskelverletzung zwang ihn auf die Bank. Was er dort zu sehen bekam, machte ihm allerdings wenig Lust auf die Seitenrand-Perspektive. "Besch. . ." sei es gewesen, sagte er, "vor allem, wenn man dann noch so ein schlechtes Spiel seiner Mannschaft sieht." 0:1 verlor sein TSV 1865 Dachau zu Hause gegen Aufsteiger FC Gundelfingen, der als Vorletzter in den 16. Bayernliga-Spieltag gegangen war. "Das war ganz klar zu wenig", klagte der ehemalige Profi, der seit April als Spielertrainer beim TSV im Amt ist. "Wir haben kaum Mittel gefunden, spielerisch irgendwas zu kreieren."

Einzig die 15 Minuten vor der Pause, in denen sich der TSV seine zwei besten Chancen des Spiels erarbeitete, fand er akzeptabel. Dort fehlte allerdings die Präzision im Abschluss. Amar Cekic traf in der 37. Minute freistehend den Pfosten, eine Minute später jagte Onur Korkmaz, der bereits in der 19. Minute für den verletzten Florian Wolf ins Spiel gekommen war, den Ball aus guter Position in die Wolken. Die Cekic-Chance sei eine der wenigen Situationen gewesen, "in denen wir gut in die Tiefe gespielt haben", sagte Lamotte. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt in Person von Roman Kadutschenko bereits das eine Tor erzielt (33.), das ihnen zum Sieg reichte. Statt an die gute Viertelstunde anzuknüpfen, enttäuschten die Dachauer nach der Pause. "Wir hatten eigentlich keine Torchance mehr", resümierte Lamotte, lediglich Stürmer Christian Doll setzte in der 90. Minute einen Heber neben das Tor.

Dachaus Glück im Unglück war, dass auch einige direkte Konkurrenten Punkte liegen ließen: Pullach und Unterföhring holten nur je einen Zähler, Heimstetten verlor ebenfalls. "Das ist natürlich gut", erklärte Lamotte, "auf der anderen Seite hätte man ganz vorne rein stoßen können." Der 33-Jährige kennt dieses Gefühl aus Dachau bereits. Das sei dem TSV in der Vergangenheit schon oft passiert, sagte er, "wenn es möglich wäre, ganz oben ranzuschnuppern, haben wir es meistens nicht geschafft".

Lamotte hofft nun, dass ihm für die kommende Partie beim SSV Jahn Regensburg II (Sonntag, 15 Uhr) mehr Spieler zur Verfügung stehen. Fabian Negele steigt diese Woche womöglich wieder ins Training ein, der gegen Gundelfingen beruflich verhinderte Franz Hübl ist in Regensburg auf jeden Fall mit dabei. Er selbst ist dann vielleicht auch wieder eine Option - auf dem Platz. Vom Zugucken hat er erst einmal genug.

© SZ vom 17.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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