Fußball-Bayernliga:Menschelnde Raben

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Treffsicher: Chaka Menelik Ngu' Ewodo verwandelte den Elfmeter für Pullach zum zwischenzeitlichen 1:1. (Foto: Schunk)

SV Pullach muss sich mit Remis in Landsberg begnügen

Zufrieden war er keineswegs, der Pullacher Coach. Doch Frank Schmöller, meistens ein Freund offener Worte, der bisweilen harsche Kritik an seiner Mannschaft übt, ließ sich diesmal nicht dazu hinreißen, seine Jungs verbal durch den Fleischwolf zu drehen. "Die Spieler sind keine Roboter", sagte er nach dem 2:2 beim TSV Landsberg und bemühte sich, trotz einer mäßigen Leistung die positiven Aspekte herauszustellen: "Wir haben Charakter und Leidenschaft gezeigt, indem wir zweimal einen Rückstand aufgeholt haben. Und außerdem hat unsere Serie gehalten", bilanzierte der Trainer des SV Pullach. Seit nunmehr 18 Begegnungen sind die Isartaler unbesiegt. Die in der Vorwoche eroberte Tabellenführung allerdings ist nach dem Garchinger Sieg gegen 1860 Rosenheim wieder futsch.

Erstmals nach acht Wochen Training und Wettkampf auf künstlichem Geläuf durften die Pullacher wieder auf Naturrasen ran. "Es waren wirklich super Bedingungen", fand Schmöller. Die Gastgeber fanden sich zu Beginn jedoch besser zurecht, Landsberg nutzte seine erste Torchance in Person von Sebastian Nuscheler zum 1:0 (12.). Der Sportverein tat sich immens schwer, Tormöglichkeiten herauszuspielen, für den ersten Ausgleich musste deshalb eine Standardsituation herhalten: Chaka Menelik Ngu'Ewodo wurde im Strafraum zu Fall gebracht, es gab Elfmeter, für Schmöller "absolut berechtigt". Der Gefoulte trat selbst an und ließ sich die Chance nicht entgehen - der zehnte Treffer im 15. Einsatz für den Pullacher Mittelstürmer (27.). Doch lange konnten sich die "Raben" über den Gleichstand nicht freuen, da lagen sie auch schon wieder hinten: Abermals war Nuscheler nicht zu halten und schnürte den Doppelpack - 2:1 (37.). "Wir waren nicht kompakt genug, um stabil zu verteidigen", so Schmöller.

Nach der Pause galt es, die richtige Balance zu finden: "Landsberg war mit seinen Kontern nicht ungefährlich, wir durften nicht zu viel riskieren", sagte der Pullacher Übungsleiter. Weil es aber weiterhin an Kreativität in der Offensive mangelte, musste ein Distanzschuss das Unentschieden für die Isartaler retten: Christoph Dinkelbach versenkte die Kugel in der 76. Minute aus 20 Metern im Toreck - für den zentralen Mittelfeldspieler immerhin schon Saisontor Nummer sieben.

Am Schluss wussten sie so recht nichts mit dem Unentschieden anzufangen. "Ein schweres Spiel, körperlich und auch vom Kopf her waren wir nicht auf der Höhe", so Schmöllers Fazit. "Wenn du auswärts zwei Tore machst, sollte es trotzdem eigentlich zum Sieg reichen."

© SZ vom 21.03.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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