Fußball-Bayernliga:Höß' Vorahnung

Lesezeit: 2 min

Vorfahrt gewähren: FCU-Torvorbereiter Uwe Schlottner (li.) begegnet Pipinsrieds Spielertrainer Ömer Kanca. (Foto: Schunk)

Pipinsried betreibt viel Aufwand und verliert dennoch in Föhring

Von Stefan Galler, Unterföhring/Pipinsried

Nach dem Spiel verteilte Bernd Mayer artig Komplimente. Der Technische Leiter des Fußball-Bayernligisten FC Unterföhring würdigte den FC Pipinsried als "Spitzenmannschaft, spielerisch stark" und konnte genau erklären, warum sein Team beim Derby am Samstag mit 1:0 (1:0) die Oberhand behielt: "Ganz einfach: Wir haben ein Tor gemacht und die eben keines."

Wenn aber Konrad Höß eines gar nicht mag, dann das: Honig um den Bart geschmiert zu bekommen: "Schon klar, dass die uns loben. Sie haben ja auch gewonnen", sagte der Pipinsrieder Vereinsboss, der weiterhin mit viel Skepsis auf die neue Saison blickt und seine Mannschaft nach einigen Weggängen zu den Abstiegskandidaten zählt. Immerhin konnte er der Niederlage in Föhring etwas Gutes abgewinnen: "Wenn wir immer so eine Leistung bieten, dann sollten wir die nötigen Punkte sammeln, um am Ende über dem Strich zu landen", so Höß.

Auf Seiten des FCU wollte man sich schon vor der Partie von den Einlassungen des Pipinsrieder Chefs nicht einlullen lassen: "Konni ist ein alter Fuchs, der weiß, wie man den Druck von der Mannschaft nimmt", hatte der Unterföhringer Trainer Andreas Pummer festgestellt. Und sah sich nach dem Match bestätigt: "Pipinsried hat mehr ins Spiel investiert. Wir haben recht zerfahren agiert, aber wenigstens konnten wir die besseren Chancen verbuchen", so Pummer weiter.

Vom Start weg steigerte sich der Gast aus dem Dachauer Hinterland immer mehr, die erste gute Chance vergab dann Manuel Eisgruber, als er den Ball zunächst an den Pfosten setzte und vor seinem zweiten Versuch mit der Hand berührte - Schiedsrichter Gezim Rasani hatte es gesehen und die Szene unterbunden (22.). Keine vier Minuten später klingelte es dann überraschend auf der Gegenseite, denn bis dato hatte der FCU keine zwingende Gelegenheit gehabt: Uwe Schlottner leitete die Szene mit einem Pass auf Martin Büchel ein, der Liechtensteiner Nationalspieler drehte sich geschickt, spielte Daniel Jungwirth frei und jener traf zum letztendlich entscheidenden 1:0 (26.). "Ein toller Spielzug", lobte Trainer Pummer.

Die Partie blieb ausgeglichen, doch weiterhin war Föhring gefährlicher: Alexander Hollering scheiterte an Pipinsrieds Keeper Kevin Maschke (35.), nach der Pause köpfelte Büchel den Ball nach Jungwirth-Flanke an die Latte (51.), später scheiterte Jungwirth selbst freistehend. Hinten ließen die Gastgeber wenig zu, sieht man von einem Kopfball durch Arthur Kubica (40.), der jedoch neben das Tor ging, einmal ab. In der vorletzten Minute forderten die Pipinsrieder dann Elfmeter, nachdem Spielertrainer Ömer Kanca im Sechzehner gefallen war. "Der Schiri wollte pfeifen, aber der Linienrichter hat wild mit seiner Fahne gewachelt und den Elfer verhindert", grantelte Höß. So blieb Föhrings Weste weiß. Es zeichnet sich ab, dass die schmerzlichen Weggänge der Offensivkräfte Bekiroglu und Vrenezi womöglich einen positiven Nebeneffekt haben: Defensiv steht der FCU nun stabiler.

© SZ vom 27.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: