FC Ismaning:Held ohne Allüren

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Lässt aufhorchen: Angelo Hauk, Dreifach-Torschütze für den FC Ismaning gegen Schwaben Augsburg. (Foto: Claus Schunk)

Angelo Hauk rettet bei seinem Bayernligadebüt mit drei Treffern immerhin einen Punkt für den FC Ismaning - und gibt sich nach dem Spiel bescheiden.

Von Stefan Galler, Ismaning

Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bis der Held des Tages aus der Kabine wieder ans Tageslicht trat. Angelo Hauk hatte sein Bayernliga-Debüt für den FC Ismaning mit drei Treffern garniert, dadurch der Elf von Trainer Rainer Elfinger ein 3:3 (1:2)-Unentschieden gegen Schwaben Augsburg gerettet. Und das als Ersatz-Kapitän, weil der etatmäßige Spielführer Maxi Siebald wegen eines Blutergusses am Schienbein ebenso passen musste wie Stürmer Mijo Stijepic, der auf der Taufe seines Kindes weilte. "Das war eine gute Mannschaftsleistung", sagte der frisch geduschte Hauk und wollte gar nichts hören über seine famose Leistung. "Nach dem Abstieg mit Wolfratshausen war der Saisonstart mit meinem neuen Klub ganz okay", sagte der 33 Jahre alte Zugang vom BCF Wolfratshausen und gab sich unprätentiös: "Einer muss die Dinger vorne halt reinmachen. Und das ist mir heute ganz gut gelungen."

Es war ein dramatisches Auftaktspiel, das sich die stark ersatzgeschwächten Ismaninger und die Schwaben, für viele Beobachter Geheimfavorit auf den Bayernligatitel, im sonnengefluteten Stadion an der Leuchtenbergstraße lieferten. Den besseren Start erwischten die Ismaninger, Hauk brachte die Gastgeber schon in der neunten Minute in Führung. Es sah so aus, als würden die Hausherren frühzeitig die Weichen auf Sieg stellen, doch dann drehten die Schwaben so richtig auf: Raffael Friedrich (20.) und Constantin Schöttgen (33.) wendeten die Partie innerhalb einer knappen Viertelstunde. Und FCI-Trainer Elfinger tobte vor allem wegen des zweiten Gegentreffers: "Meine Jungs bekommen es einfach nicht in die Birne, dass sie nach Standardsituationen konzentriert bleiben müssen, bis der Ball endgültig gelöscht ist. Wir dürfen solche Angebote einfach nicht machen." Nur gut aus Sicht des FCI, dass Augsburgs Stürmer Manuel Müller die dicke Chance zum 3:1 kurz vor der Pause liegenließ, sonst wäre die Partie womöglich vorzeitig entschieden gewesen.

So jedoch kamen die Hausherren, die nicht nur auf Siebald und Stijepic, sondern auch auf den rotgesperrten Anton Siedlitzki, den verletzten Adam Puta und den erkrankten David Tomasevic verzichten mussten, nach dem Wechsel zurück ins Spiel: Einen Schlenzer von Manuel Ring fischte Schwaben-Keeper Tobias Antoni aus dem Winkel (52.), ein Freistoß von Dennis Vatany zischte knapp am Pfosten vorbei (56.); doch dann traf Hauk nach mustergültiger Flanke von Tobias Killer per Kopf zum 2:2 (57.). Der nächste Rückschlag wartete allerdings nur zwei Minuten später: Markus Neuber, der in der Sommerpause den Sprung aus der U 19 in den Bayernligakader geschafft hatte, kam als letzter Mann im Zweikampf mit einem Augsburger Stürmer einen Tick zu spät - die rote Karte für die vermeintliche Notbremse war jedoch eine sehr harte Entscheidung, hatte Neuber doch in erster Linie versucht, vor seinem Gegner an die Kugel zu kommen. "Mir hat er gesagt, er hat den Ball berührt", sagte Trainer Elfinger hinterher.

Sein Team hatte in Unterzahl zunächst Schwierigkeiten - und geriet prompt wieder in Rückstand: Ein weiter Einwurf wurde per Kopf verlängert, am hinteren Pfosten stand Dominik Schön völlig frei und köpfelte den Ball über die Linie (69.). Es sah nicht gut aus für den FCI, doch die Mannschaft stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Der neuerliche Ausgleich war zugleich die Szene des Spiels: Eine Flanke von Clemens Kubina von der rechten Seite verwertete Hauk im Fallen per Drehschuss ins linke Eck - 3:3 (81.).

"Das ist der positivste Aspekt dieses Spiels: Wir haben nie aufgegeben, leidenschaftlich gekämpft und in Unterzahl bis auf das Gegentor so gut wie nichts zugelassen", sagte Elfinger. Um dann den Mann des Tage zu loben: "Angelo war einfach nur überragend." Dieser blieb in seiner Analyse trotz zahlreicher Schulterklopfer bescheiden und stellte die Teamleistung in den Mittelpunkt: "Wir wollten es unbedingt, auch in Unterzahl. Und ich bin mir sicher, dass wir noch besser werden, wenn wir unser Zusammenspiel noch etwas verfestigen", so Hauk.

© SZ vom 16.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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