Eines vorweg: Konrad Kirschberger hatte seine Hände nicht im Spiel. Trotzdem dürfte sich der Abteilungsleiter des TSV Dachau am Wochenende gleich doppelt gefreut haben. Zum einen über den 1:0-Auswärtssieg seiner Bayernliga-Männer beim TSV Landsberg, zum anderen über die Analyse von Trainer Marcel Richter nach dem fünften Spiel in Serie ohne Niederlage, das den TSV dem Klassenerhalt einen Schritt näherbrachte. "Gut rausgeboxt" habe sich sein Team aus dem Tabellenkeller, fand Richter; eine Analyse, die dem leidenschaftlichen Boxer Kirschberger gut gefallen dürfte.
"Wir arbeiten und kämpfen wieder gemeinsam", betont Richter und macht für diese positive Entwicklung die harmonischen Vorbereitungswochen in der Winterpause verantwortlich. Der Teamspirit sei größer geworden, findet Richter, "die Mannschaft ist zusammengewachsen".
Drei Tage nach dem hart erkämpften 1:1 gegen die SpVgg Landshut, von dem Richter trotz des späten Ausgleichstreffers von Wilson Onyemaeke alles andere als angetan war, präsentierte sich seine Mannschaft beim Tabellensechsten in Landsberg deutlich verbessert. Taktisch und kämpferisch habe seine Mannschaft eine "gute" Leistung gezeigt, befand Richter, die defensive Kompaktheit und die Arbeit gegen den Ball gefielen ihm besonders gut.
Der offensive Teil war bereits nach 30 Minuten erledigt - und wieder hatte Onyemaeke entscheidenden Anteil daran. Der Nigerianer schickte Oliver Wargalla in die Tiefe, dieser umkurvte Landsbergs Torhüter Tobias Heiland und traf zum 1:0. "Richtig gut rausgespielt" sei dieser Treffer gewesen, sagte Richter, auch Landsbergs Co-Trainer Christian Detmar sprach von einem "schönen Spielzug". Nach der Pause erhöhte Landsberg den Druck, klare Torchancen erarbeitete sich der TSV aber nicht. Zugleich nutzte Dachau seine Konterchancen nicht, das Spiel blieb bis zur hektischen Schlussphase mit allein vier gelben Karten in der Nachspielzeit spannend.
Dachau ist nun neben Spitzenreiter TSV Rain/Lech und dem BCF Wolfratshausen die einzige Mannschaft der Liga, die keines der letzten fünf Spiele verloren hat - als Tabellenelfter hat der TSV (38 Punkte) nun fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsrang. Die von Richter ausgerufenen "Wochen der Wahrheit" sind sehr gut angelaufen, "wir sind dem Ziel einen großen Schritt näher gekommen", sagt er. Noch ein Sieg gegen Vilzing am Mittwoch, und der Klassenerhalt wäre greifbar. 41 Punkte, so Richter, könnten "auf jeden Fall" reichen.