Fußball-Bayernliga:Gute Optik, keine Punkte

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Die Daltons? Nein, Dachau 65 im Derby gegen Unterföhring - auf der letztlich vergeblichen Jagd nach dem Ball. (Foto: Lukas Barth)

Dachau 65 muss nach 1:2 gegen Unterföhring weiter zittern

Von Stefan Galler, Unterföhring/Dachau

Turbulent wurde das Bayernligaderby erst in der Schlussphase: Der FC Unterföhring führte recht komfortabel mit 2:0, während Dachau 1865 noch einmal alles mobilisierte. Nach einer Ecke scheiterte zunächst Julian Maurer, doch der zweite Kopfball von Franz Hübl zappelte im Netz - 1:2 (88.). Und die noch immer abstiegsbedrohten Dachauer warfen weiterhin alles nach vorne, doch zunächst verpasste Fabian Negele eine Hereingabe nur knapp, schließlich visierte der eingewechselte Oliver Wargalla einen Unterföhringer an, der die eigene Torlinie verteidigte. Dann war es vorbei und die Enttäuschung auf Dachauer Seite doch einigermaßen groß: "Ein Punkt wäre locker drin gewesen", sagte Marcel Richter, bis vor einigen Wochen noch Trainer und mittlerweile Abteilungsleiter des TSV 1865. "Es war ein Sommerkick, für Unterföhring geht es um nichts mehr. Das hätten wir durchaus nutzen können."

Auf der Gegenseite musste FCU-Trainer Andreas Pummer einräumen, dass seine Mannschaft vor allem nach der Pause wegen der hohen Temperaturen nicht mehr in der Lage war, zuzusetzen: "Vielleicht sind wir das nicht mehr gewohnt, aber Dachau war in der zweiten Halbzeit spielerisch besser und hatte vor allem im Mittelfeld optische Vorteile."

Allerdings hatte die Elf von Spielertrainer Fabian Lamotte den Auftakt von Halbzeit eins komplett verschlafen: Nach Zuspiel von Daniel Jungwirth erzielte Andreas Faber bereits in der zweiten Minute das 1:0 für die Gastgeber. "Das hat uns in die Karten gespielt", sagte Coach Pummer, dessen Team sich einige richtig gute Gelegenheiten erspielte und sogar zu einem weiteren Tor kam, doch Alex Hollering stand bei seinem Versuch im Abseits (29.). Auch nach der Pause kam Föhring zu Chancen, etwa durch Jungwirth (50./66.) oder Faber, der drei Minuten vor dem Ende den Pfosten traf. Zwischenzeitlich aber hatte Leo Mayer per Flachschuss nach einem Eckball von Yasin Yilmaz das 2:0 für die Gastgeber (68.) und damit das letztlich entscheidende Tor beigesteuert.

Nach dem Spiel richteten vor allem die Unterföhringer den Blick auf das kommende Spieljahr. Die meisten Leistungsträger haben bereits für die neue Saison zugesagt, allerdings könnte es sein, dass Jungwirth die Bergstraße verlässt, weil er beim TSV 1860 München einen Job als Scout in Aussicht hat. Auch Dominik Hofmann zögert noch, er weiß bislang nicht, wo ihn das Kultusministerium als Lehrer einsetzen wird. Im Gegenzug konnte Trainer Pummer am Wochenende zwei Zugänge verkünden: Patrick Nothhaft kehrt als zweiter Torwart hinter Sebastian Fritz zum FCU zurück, er ersetzt Ex-Profi Kiril Akalski, der den Klub bereits verlassen hat und nach Bulgarien zurückkehrte. Und Arthur Kubica kommt aus Pipinsried, muss jedoch erst einmal seine schwere Adduktorenverletzung ausheilen: "Wer Arthur kennt weiß, was für ein außergewöhnlicher Fußballer er ist", so Pummer. Gut möglich, dass der ein oder andere Spieler aus der zweiten Reihe den Verein verlassen muss: "Wer sich bisher nicht durchgesetzt hat, wird das voraussichtlich auch in der neuen Saison nicht schaffen", sagt der FCU-Trainer.

Auch bei Dachau stehen die Zeichen auf Umbruch: "Wenn wir drinbleiben, werden wir uns breiter aufstellen und fünf, sechs Neue holen", sagt Spartenchef Richter. "Wir sind im Schnitt einen Tick zu alt, für manche reicht es in der Bayernliga nicht mehr." Er habe drei fixe Zusagen, jedoch eben nur für den Fall des Klassenerhalts. Dennis Hölzl (Sulzemoos), Giacinto Sibilia (Kammerberg), Wargalla (Indersdorf) und Torwart Nico Merz (Pipinsried) stehen als Weggänge fest.

© SZ vom 09.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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