Fußball-Bayernliga:Gegen jede Widrigkeit

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"Es gibt offenbar doch einen Fußballgott": Xhevat Muriqi ist mit der Leistung seiner Ismaninger im Nachholspiel gegen Vilzing sehr zufrieden. (Foto: Johannes Simon)

Im zweiten Versuch holt der FC Ismaning drei Punkte in Vilzing

Von Philipp Jakob

München - Plötzlich war es dunkel in Vilzing. Eben noch hatten die Fußballer des FC Ismaning im Nachholspiel der Bayernliga Süd mehrere hochkarätige Chancen gehabt, nun ging nichts mehr. Und es schien klar: Mit diesem Dörfchen in der Oberpfalz werden sich die Ismaninger so schnell nicht anfreunden können. Zweieinhalb Wochen war es ja erst her, dass sie die knapp 200 Kilometer vergeblich angereist waren - während sich die Spieler gerade umzogen, hatte damals irgendjemand den Platz wegen starker Regenfälle für gesperrt erklärt. Im zweiten Versuch fiel nun also nach 40 Spielminuten das Flutlicht aus.

"Wir mussten für zehn Minuten in die Kabine, da kamen wir ein wenig aus dem Rhythmus", berichtete Ismanings Cheftrainer Xhevat Muriqi. Zu ärgerlich, denn bis dahin war sein Team "gefühlt vier Mal alleine aufs Tor zugelaufen", klagte der 42-Jährige. Doch entweder hatte sich Vilzings Keeper Michael Riederer in den Weg geworfen, oder es krachte an der Latte.

Dieses Mal mussten die Ismaninger wenigstens nicht unverrichteter Dinge wieder abreisen. Das Flutlicht in Vilzing erholte sich, und in der zweiten Halbzeit erwiesen sich die Gastgeber dann sogar unfreiwillig als sehr hilfreich: In der 56. Minute trat Ismanings Tobias Killer eine Ecke scharf in den Strafraum, Vilzings Tobias Oisch fälschte den Ball zum 0:1 ins eigene Tor ab. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff.

"Das tat gut. Es gibt offenbar doch einen Fußballgott", freute sich Muriqi. Die ganze Zeit hätten seine Spieler Druck gemacht, daher wolle er auch nicht von Glück sprechen: "Wir haben uns das erarbeitet." Muriqi lobte die Einstellung seines Teams. Fünf seiner Spieler hatten diesen Nachholtermin berufsbedingt nicht wahrnehmen können, dennoch sei der Auftritt seiner Elf sehr überzeugend gewesen. "Wir haben dominiert, waren giftiger. Es hat alles gepasst." Im zweiten Abschnitt fand die DJK Vilzing zwar besser in die Partie und hatte mehr vom Spiel, doch gefährlich vor das Tor kamen die Gastgeber selten. So nahm Ismaning nach der zweiten, nicht minder kuriosen Reise drei Punkte mit aus der Oberpfalz. Der FCI steht damit auf Platz neun der Tabelle und geht mit dem Selbstvertrauen aus acht Spielen ohne Niederlage in Serie in das nächste Wochenende.

Am Samstag (14.30 Uhr) kommt der Tabellenzweite FC Pipinsried. Keine leichte Aufgabe. "Wenn wir wieder den Willen und die Laufbereitschaft zeigen wie gegen Vilzing, dann können wir unsere Serie definitiv fortsetzen", kündigte Muriqi an. Der Trainer nahm das ganze Kuriosum um den eigentlich zwölften Spieltag im Rückblick relativ gelassen hin. Dennoch darf aus seiner Sicht am kommenden Wochenende gerne wieder Normalität in die Bayernliga einkehren. Gewitter sind nicht vorhergesagt, und auch auf Flutlicht wird man am Nachmittag in Ismaning eher nicht angewiesen sein.

© SZ vom 06.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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