Fußball-Bayernliga:Farbenfrohe Schlussphase

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Vorbereiter: Atilla Arkadas assistierte beim Unterföhringer Führungstor dem Schützen Alexander Hollering. (Foto: Stephan Rumpf)

Drei Feldverweise bei Unterföhrings Remis in Vilzing

Von Stefan Galler, Unterföhring

Noch in der Vorwoche hatten die Unterföhringer Fußballer tief durchgeatmet, als das Remis gegen Bayernliga-Aufsteiger TSV Kottern unter Dach und Fach war. Auch bei der DJK Vilzing erreichte die Mannschaft von Trainer Andreas Pummer wieder ein 1:1, allerdings war die Stimmungslage diesmal ein wenig anders als nach der Partie am vergangenen Spieltag: "Gegen Kottern haben wir einen Punkt gewonnen, diesmal eher zwei verloren", resümierte der Coach.

Die Schlüsselszene spielte sich für den Übungsleiter in der 26. Minute ab: Nach einem Eckball von Yasin Yilmaz kam aus dem Hintergrund Yakub Dora zum Abschluss, seinen Kracher ließ Vilzings Torwart Michael Riederer nach vorne abprallen, doch Alexander Hollering scheiterte beim Versuch, die Kugel über die Linie zu drücken. Es wäre das 2:0 für die Gäste von der Bergstraße gewesen. "Eine Hammerchance, wenn der reingeht, denke ich, wäre das Spiel daheim gewesen", sagte Pummer.

Doch es blieb vorerst beim 1:0, das ebenfalls Hollering besorgt hatte, nach feiner Vorarbeit von Atilla Arkadas, dessen Flanke von Dora perfekt in Hollerings Lauf gelegt wurde (21.). "Die schönste Kombination des Spiels", fand Pummer, der beiden Mannschaften ein Kompliment aussprach: "In der ersten Halbzeit war das eine Partie auf hohem Niveau, mit so viel Tempo, dass die 45 Minuten unglaublich schnell vergangen sind."

Auch nach dem Wechsel standen die Unterföhringer zunächst sehr gut, ließen nichts zu und verteidigten vor allem bei Standardsituationen konsequent. "Und dann haben wir uns einen Fehler erlaubt", sagte der FCU-Coach: Ein Ballverlust auf der linken Seite, dann kam Uwe Schlottner nicht rechtzeitig und Tobias Kordick schlenzte den Ball aus 20 Metern von der halblinken Seite zum 1:1 ins Tor (72.). "Das war die einzige Chance der DJK in der ganzen zweiten Halbzeit", so Pummer.

Nun rückte Schiedsrichter Torsten Wendzik ins Rampenlicht, er pfiff einen weiteren Treffer von Hollering nach längerer Bedenkzeit des Assistenten wegen Abseits zurück. Als Daniel Jungwirth diese Entscheidung kritisch beleuchtete ("Das ist doch bescheuert") gab's die rote Karte für den früheren Profi (84.). "Lächerlich", fand Pummer. Jetzt herrschte Chaos auf dem Feld, Vilzings Sebastian Niebauer sprang Martin Büchel mit zwei gestreckten Beinen von hinten in die Hacken - der nächste Platzverweis. Und Pummer schäumte: "Derselbe Spieler hat vor einer Woche den Bogener Daniel Nutz in die Winterpause getreten. Für so etwas habe ich kein Verständnis."

Schließlich gab es in der Nachspielzeit auch noch Gelb-Rot für Schlottner, der absichtlich die Hand zu Hilfe nahm, obwohl er schon verwarnt war. Auch wenn an dieser Ampelkarte nicht zu rütteln war, sparte FCU-Coach Pummer nicht mit Kritik am Referee: "Er hat das Spiel nach der Pause total zerpfiffen, es gab gefühlt 60 Freistöße, da kam kein Spielfluss mehr auf."

Und so teilten sich der Tabellenzweite und der Dritte die Punkte. "Obwohl wir mit Verletzungsproblemen zu kämpfen haben, bleiben wir oben dran. Die Jungs hauen sich rein und das wird momentan dadurch belohnt, dass wir nicht verlieren", resümierte der Trainer. Für die Föhringer ist in dieser Bayernligasaison weiterhin alles drin: "Es geht unglaublich eng zu in dieser Liga. Wenn du zweimal verlierst, bist du weg vom Fenster, wenn du zweimal gewinnst, rückst du gleich ganz nach vorne", sagte Pummer.

© SZ vom 21.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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