Fußball-Bayernliga:Drangeblieben

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Heimstetten bezwingt Landsberg und genießt die Verfolgerrolle

Hugo Lopes war sportlich gesehen verschollen. Vor einem Jahr kickte der einstige Regionalliga-Spieler des SV Heimstetten noch in Ingolstadt in der Kreisliga. Im vergangenen Sommer verließ der 28-Jährige dann zum Saisonstart frustriert den FC Pipinsried, weil er nicht für die Startelf berücksichtigt worden war. Doch derzeit lebt der Kreativspieler wieder auf. Und hilft tatkräftig mit, dass Pipinsried und die anderen Spitzenteams nicht zu weit enteilen. Am Samstag nun gelang Lopes gegen den TSV Landsberg nach 20 Minuten das wichtige 1:0, den zweiten Treffer zum 2:0-Endstand schoss Orhan Akkurt kurz vor Schluss. "Das war ein schönes Solo", freute sich Trainer Heiko Baumgärtner. "Er ist ein super Typ. Und wenn er Bock hat, dann kann er einer Mannschaft brutal weiterhelfen." Zurzeit scheint Lopes recht viel Bock zu haben: Schon vor zwei Wochen, beim spannenden 4:3-Erfolg gegen den TSV Kottern, war ihm ein Treffer gelungen.

Ansatzweise schwingt in Baumgärtners Aussagen natürlich auch Kritik an Lopes mit. "Er spielt eben südländisch, er behält teilweise zu lange den Ball." Beim 1:0 gegen Landsberg war das freilich genau die richtige Entscheidung. Doch in anderen Fällen würden eben die Mitspieler vielleicht ein bisschen besser stehen. Das gelte auch für andere, Sebastiano Nappo sei ein ähnlicher Spielertyp. In der zweiten Halbzeit gegen Landsberg übersah zudem auch Manuel Duhnke gleich mehrere Mitspieler und gab stattdessen nur einen halbherzigen Torschuss ab.

Doch insgesamt war Baumgärtner voll des Lobes. Man habe den Gegner dominiert, vor allem in der ersten Halbzeit. Spannend wurde es dann nur, weil man nach dem Seitenwechsel zu lange brauchte, um das zweite Tor zu erzielen. Nappo etwa traf lediglich den Innenpfosten, ein Schuss von Akkurt wurde von der Linie gekratzt. Und Landsberg wehrte sich. Der TSV erspielte sich zwei guten Torchancen und legte an körperlicher Härte zu. Fünf von acht gelben Karten, die Schiedsrichter Benjamin Mignon zeigte, sahen die Gäste. Akkurts 18. Saisontreffer kurz vor Schluss sei dann die Vorentscheidung gewesen, sagte der Trainer, auch wenn der SV Heimstetten dafür bekannt ist, oft besonders spannende Schlussphasen zu bieten.

Es gebe doch nichts Langweiligeres, als im Mittelfeld der Tabelle herumzuspielen, findet Baumgärtner. Und deshalb lautet die Devise nun: "Dranbleiben." Der Abstand auf die Tabellenspitze müsse in den verbleibenden zwei Spielen (in Bogen und zu Hause gegen Unterföhring) so gering wie möglich gehalten werden, um nach der Winterpause angreifen zu können. Das am Vorwochenende ausgefallene Spiel beim FC Pipinsried werde wohl erst im April nachgeholt, schätzt der Coach. Nicht nur Hugo Lopes dürfte dann wieder richtig Bock haben.

© SZ vom 14.11.2016 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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